Hitze und Herzschwäche

Jeder Dritte in Thüringen ist herzkrank

Der Sommer gibt nochmal alles und die Hitze macht vielen Menschen in Thüringen zu schaffen. Besonders Menschen mit einer Herzerkrankung kann die aktuelle Wetterlage Gesundheitsprobleme bereiten. In Thüringen ist in etwa jede dritte Einwohnerin beziehungsweise jeder dritte Einwohner von einer Herzerkrankung wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen betroffen. Ab einem Alter von 50 Jahren sind im Freistaat sogar 62 Prozent der Bevölkerung herzkrank, nur in Sachsen-Anhalt ist die Rate mit 63 Prozent noch höher. Das geht aus dem BARMER Morbiditäts- und Sozialatlas hervor.

Die heißen Tage sind für Menschen mit Herzerkrankungen eine besondere Belastung. Zugleich reagiert der Körper bei Hitze anders auf die Einnahme von Medikamenten, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen.

Steigen die Temperaturen stark an, belaste das den Kreislauf. Die Herzarbeit steige und damit auch das Risiko eines Infarktes. Auch könnten Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen, und Lungenembolien auftreten. Werde eine bestehende Herzschwäche durch Hitze verstärkt, seien zudem Stürze möglich. Für Herzpatientinnen und Herzpatienten sei es im Sommer daher zum Beispiel ratsam, ein bis zwei Liter Wasser zusätzlich am Tag zu trinken.

Blutdruck bei Hitze häufiger kontrollieren

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Durch geweitete Blutgefäße bei hohen Temperaturen sinke zudem der Blutdruck. Das könne insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck Komplikationen verursachen. Denn eine gute medikamentöse Einstellung bei Bluthochdruck in der kalten Jahreszeit könne in einer Hitzeperiode durcheinandergeraten. Schwindelattacken und Ohnmachtsanfälle drohen.

Bei Bluthochdruck wird geraten, den Blutdruck häufiger zu messen und bei einem starken Abfall schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren, sagt Dziuk.

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Werden wassertreibende Diuretika, also Wassertabletten, eingenommen, dann sollte die Dosis bei Hitze nach Ansicht von Fachleuten verringert werden, damit der Körper nicht austrocknet. Sonst gehen wichtige Elektrolyte wie beispielsweise Natrium, Kalium und Magnesium durch verstärktes Schwitzen verloren. Die Einnahme von Blutdrucksenkern hat als Nebenwirkung zur Folge, dass Durst nicht mehr so stark empfunden wird. Regelmäßiges Trinken von Wasser zu allen Mahlzeiten, kann dann insbesondere im Sommer Abhilfe schaffen.

Wer unter einer Herzerkrankung leidet und sich während der Hitzeperiode nicht gut fühlt, sollte in jedem Fall den Weg in die Arztpraxis nicht scheuen, so Dziuk weiter.

BARMER-Versicherte könnten ärztliche Beratung auch digital per App oder Telefon beim Teledoktor der Kasse erhalten. Mehr dazu unter www.barmer.de/teledoktor.

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