Kinofilm zur Woche der seelischen Gesundheit

Eine Geschichte zwischen Humor, Tragik und dem „Immunsystem der Seele“

Resilienz ist die Energie, die Menschen hilft auch dann weiterzumachen, wenn es nicht mehr weiter zu gehen scheint. Sie hilft, Lebenskrisen zu überstehen und sogar an schwierigen Situationen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Im Rahmen der „Woche der seelischen Gesundheit“ zeigt das Ökumenische Hainich Klinikum am Montag, 12. Oktober in Eisenach mit dem Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“ ein lebhaftes Beispiel hierfür.

Die Verfilmung von Hape Kerkelings bewegter Kindheit zeigt eine Geschichte voller Liebe, Lebendigkeit und Überlebenswillen. Bereits früh findet der junge Hans-Peter Gefallen daran, die Familie mit lustigen Darbietungen und Parodien zum Lachen zu bringen. Dieses Talent erhält neue Relevanz, als seine Mutter bereits als junge Frau mit gravierenden gesundheitlichen Problemen und einer schweren Depression kämpft. Um das Gemüt der Mutter, zumindest phasenweise, aufzuhellen, setzt Hans-Peter sein ganzes humoristisches Können ein. Doch der Zustand der Mutter verschlechtert sich soweit, dass sie sich mit einer Überdosis an Schlaftabletten das Leben nimmt.

Im Kontext der psychischen Krankheit der Mutter erscheinen die lustigen Darbietungen des Jungen als kindlich-verzweifeltes Bemühen, die familiäre Harmonie zu bewahren. Dass das Kind nach dem Tod seiner Mutter den Halt nicht verliert, liegt zum einen an seiner warmherzigen Familie aber auch an seiner Resilienz. Er trifft für sich die Entscheidung, nicht vor Wut und Trauer unterzugehen, sondern ein unverbesserlicher Optimist zu werden. Er will es zu seinem Beruf machen, Menschen aufzumuntern und zu neuem Lebensmut zu verhelfen.

Die Resilienz, das „Immunsystem der Seele“, entwickelt sich aus Erfahrungen, die Kinder im Laufe ihrer Entwicklung mit ihrer Umwelt machen. Misserfolge und Rückschläge sind auch für die Kleinsten nicht leicht zu verkraften, jedoch können Eltern helfen, die Psyche zu stärken. Ein stabiles Umfeld und Feingefühl bei der Erziehung sind unter anderem wichtige Bausteine dafür.

Der Kinofilm wird am Montag, den 12.10.2020, 15:30 Uhr im Cineplex-Kino in Eisenach zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Dr. Fritz Handerer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am ÖHK, wird nach der Filmvorstellung mit einem kurzen Vortrag und anschließender Diskussion zum Thema Resilienz zur Verfügung stehen.

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