Leider noch zu wenig Erstimpfungen

Noch 40 Prozent der Menschen im Wartburgkreis haben keine Erstimmunisierung. Seit Monaten kann man die Impfquoten der einzelnen Landkreise täglich abrufen und Altersspezifisch genauer unter die Lupe nehmen.

Leider, so die Abgeordnete Anja Müller /Linke bewegen wir uns in der Region im hinteren Mittelfeld im Vergleich zu anderen Thüringer Landkreisen.

Die Altersgruppe der 12-17-jährigen hat dabei in den letzten Wochen den größten Sprung gemacht und Dank der vielen Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern liegt die Impfqoute bei mittlerweile 41 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch erst sehr spät die Möglichkeit zur Impfung dieser Altersgruppe freigegeben wurde.

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Sorgen bereitet Müller immer noch die viel zu niedrige Quote der Erstimpfungen bei den 18-59-jährigen. 40 Prozent derer, die mitten im Studium, der Ausbildung oder der Arbeit stehen und damit vielen Kontakten ausgesetzt sind, sind im Wartburgkreis ungeimpft.

Damit kommen wir in eine Art Dauerschleife der Pandemie, so Müller.

Unter dieser haben vor allem die Ältere und die jüngere Generation zu leiden, aber eben auch die kleinen Einzelhandelsgeschäfte sowie die gastronomischen und kulturellen Einrichtungen. Mit der Debatte zur geplanten Einführung der bundesweiten Impfpflicht war eine Tür offen, um mit den Skeptikern des MRNA Impfstoffes in den Austausch zu kommen, ist die Abgeordnete überzeugt. Doch je länger sich eine mögliche Entscheidung im Bundestag und ein Abwälzen der Bundesregierung auf das Parlament hinauszögert, verschließen wir wieder Türen und verlieren Menschen die sich bisher noch an alle Maßnahmen gehalten und diese unterstützt haben.

Bei aller Kritik an bestimmten Eindämmungsmaßnahmen, die auch heftig in der Linke Fraktion im Thüringer Landtag diskutiert werden, so Müller, ist das jedoch kein Argument, um an den vermeintlichen illegalen Demonstrationen teilzunehmen. Diese werden bundesweit immer durch dieselbe Methode auf den Weg gebracht. Häufig sind es rechtsextreme oder Mitglieder der extremen Rechten in der AfD, die diese organisieren und dazu aufrufen. Den Mitläufern muss bewusst sein, mit wem sie da marschieren, so die Abgeordnete, die diese Aufmärsche aufs schärfste verurteilt.

Abschließend hofft Anja Müller, dass die vorab ethisch geführte Debatte im Bundestag über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht dazu führt, dass ein Gesetzgebungsverfahren auf den Weg gebracht wird. Dies entlaste auch die Diskussion um das ungeimpfte Pflegepersonal.

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