Post- und Paketzusteller überdurchschnittlich krank

Mehr als 300 Millionen Pakete versenden die Deutschen zur Weihnachtszeit – Tendenz steigend. Wie Auswertungen der BARMER zu den Fehlzeiten der Top-100-Berufe belegen, sind Briefträger und Paketzusteller überdurchschnittlich oft und lange krankgeschrieben. Demnach entfielen auf Mitarbeiter von Post- und Zustelldiensten im vergangenen Jahr 34,6 Krankheitstage pro Person. Zum Vergleich: Die Thüringer Beschäftigten fehlten im Jahr 2018 durchschnittlich 22,3 Tage am Arbeitsplatz.

Paketzusteller mussten sich im vergangenen Jahr häufiger und länger krankmelden als der oder die durchschnittliche Beschäftigte. Zeitdruck, schlechtes Wetter und die körperliche Belastung können sie für Erkrankungen anfälliger machen, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. Wer seine Weihnachtsgeschenke anliefern lässt, könnte den Paketboten vielleicht mit ein paar Schritten, einem Lächeln und einem Dankeschön entgegen gehen. Das macht den Stress möglicherweise etwas erträglicher.

Von 1.000 Beschäftigten fehlen täglich 95 im Job

Je 100 beschäftigten Paketboten wurden 154 Krankheitsfälle ermittelt (Durchschnitt: 131 Krankheitsfälle je 100 Beschäftigte). Auch bei der Dauer einer Krankschreibung gab es deutliche Unterschiede. Waren Briefträger und Paketzusteller arbeitsunfähig, waren sie statistisch gesehen 22,5 Tage am Stück ausgefallen. Der Durchschnitt aller Beschäftigten liegt bei 15,1 Tagen. Die hohen Fehlzeiten der Zusteller schlagen sich auch im Krankenstand nieder: Dieser liegt bei 9,5 Prozent. Das heißt, von 1000 Beschäftigten fehlten im Jahr 2018 täglich 95 krankheitsbedingt im Job. Der Durchschnitt über alle Berufe hinweg lag bei 5,4 Prozent.

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