Seiltechnikausbildung der DLRG Strömungsretter

Am 19.05.2018 fand in Weimar eine Übung für Strömungsretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Bereich Seiltechnik statt, ausgerichtet vom Landesverband Thüringen. Vierzehn Einsatzkräfte des Thüringer Wasserrettungszuges aus den Gliederungen Eisenach, Erfurt, Gotha, Jena und Weimar nahmen an der Ausbildung teil.

Der Schwerpunkt lag bei der Evakuierung von Personen aus zum Teil überfluteten Gebieten. Hierbei mussten sich die Teilnehmer unterschiedlichen Einsatzszenarien stellen. Unter anderem wurde die Rettung einer nicht mehr gehfähigen Person über ein Treppenhaus (Vertikalrettung) geübt. Weiterhin wurde eine Schrägseilrettung angewendet, um eine bettlägerige Person zu evakuieren. Auch eine Schräghangrettung wurde geübt.

Durch die Teilnahme an der Übung und den Nachweis seiner Fähigkeiten erhält jeder Teilnehmer die Bestätigung seiner Einsatzfähigkeit für ein weiteres Jahr, stellt Stefan Keck, Thüringer Landesbeauftragter Strömungsrettung, zufrieden fest, der bei der Übungsplanung von René Rimbach unterstützt wurde. Gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Überschwemmungslagen im sächsischen Vogtland zeigt sich, wie wichtig gut ausgebildete und kurzfristig abrufbare Spezialkräfte sind. Aber auch das notwendige Material muss vorgehalten und einsatzbereit gehalten werden, was die einzelnen Thüringer DLRG Gliederungen vor große Herausforderungen stellt.

Die letzten Katastrophen in Europa und weltweit haben gezeigt, wie groß der Bedarf an einer effektiven und gut ausgebildeten Einsatzkomponente für schnell fließende Gewässer ist. Ob es nun die Überschwemmungen an der Elbe 2002, globale Notsituationen wie der Tsunami in Südostasien Ende 2004 oder die Hochwasser durch Unwetter im Alpenraum 2006 sind – der moderne Wasserretter muss darauf reagieren können.

Angelehnt an den amerikanischen Swiftwater Rescue Technician (SRT) ist der DLRG-Strömungsretter (SR) ein auf stark strömende Gewässer, Wildwasser und Hochwasser spezialisierter Wasserretter. Er wird grundsätzlich im Team eingesetzt und ist durch eine spezielle Schutzausrüstung vor den besonderen Gefahren in Flüssen und Überschwemmungsgebieten geschützt.

Stefan Keck