Sicher reisen im In- und Ausland

Die Deutschen reisen gern und oft. Zwei Drittel bevorzugen dabei Ziele im Ausland. Laut Branchenverband sind über sieben Prozent der Reisen ins Ausland Fernreisen. An Gesundheitsrisiken denken dabei die wenigsten Menschen. Damit eine Reise ein positives Erlebnis ist und bleibt, sollten einige Vorsorgemaßnahmen in Sachen Gesundheit die Reiseplanungen ergänzen.

Krankenversicherungsschutz bietet die elektronische Gesundheitskarte lediglich in Deutschland, hier ist sie überall gültig. Im europäischen Ausland und in Abkommensstaaten gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Dennoch entstehen oft Behandlungskosten, die von den Betroffenen zunächst selbst gezahlt werden müssen. Die Krankenkasse kann nachträglich Kosten erstatten, in der Regel aber nicht in vollem Umfang. Bei Reisen in andere Länder gibt es keine Möglichkeit zur Kostenerstattung. Daher ist eine private Reisekrankenversicherung immer empfehlenswert.

Bei Kreuzfahrten im In- und Ausland gelten einige Besonderheiten. Der Schiffsarzt ist kein Kassenarzt. Damit können gesetzlich Versicherte für medizinische Hilfe an Bord nicht ihre Krankenversichertenkarte nutzen. Das gilt bei Schiffen unter deutscher Flagge genauso wie bei Schiffen anderer Nationalität; auf deutschen Gewässern genauso wie im Mittelmeer oder in der Karibik. Patienten müssen die medizinische Leistung an Bord privat bezahlen. Ob sie die Kosten von der Krankenkasse erstattet bekommen, hängt davon ab, unter welcher Flagge das Schiff fährt.

  • Fährt es unter deutscher Flagge, erstattet die Krankenkasse die entstandenen Kosten für unaufschiebbare Leistungen vollständig; bei verordneten Arzneimitteln wird der Eigenanteil abgezogen.
  • Fährt das Schiff unter der Flagge eines Landes, in dem auch die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) gilt, erstattet die Krankenkasse wie sonst auch bei Reisen im EU-Ausland oder in Abkommensstaaten.
  • Bei Reisen auf Schiffen unter anderer Flagge ist eine Kostenerstattung ausgeschlossen.

Impfschutz – Das Risiko, eine Infektionskrankheit als unerwünschtes Reiseandenken mit nach Hause zu bringen, ist in manchen Gegenden hoch. Daher sollten sich Reisende rechtzeitig darüber informieren, für welches Land oder Region welche Impfempfehlung gilt. Dabei können Hinweise für Rucksack-Touristen anders ausfallen als für Hotelbewohner. Bei der zeitlichen Planung ist daran zu denken, dass in vielen Fällen mehrere Impfungen für einen vollständigen Schutz notwendig sind. Informationen gibt es bei der medizinischen Gesundheitsberatung der VIACTIV oder dem Centrum für Reisemedizin (CRM). Die Kosten für den Reise-Gesundheitsbrief sowie für Reiseschutzimpfungen übernimmt die VIACTIV im Rahmen ihrer Satzung in voller Höhe.

Zeckenalarm – Zeckengebiete breiten sich immer mehr aus. Zecken können FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis – übertragen, eine nicht ungefährliche Infektionskrankheit, gegen die ein Impfschutz wirksam hilft. Häufiger jedoch ist die Übertragung von Borreliose durch Zeckenstiche. Hier gibt es keinen Impfschutz. Stattdessen helfen geschlossene Kleidung, nicht abseits der Wege durchs Dickicht streifen und den Körper nach möglichem Zeckenbefall untersuchen.

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Arzneimittel – Vor allem chronisch Kranke sollten auf einen ausreichenden Urlaubsvorrat ihrer Arzneimittel achten, denn im Ausland ist nicht überall jedes Arzneimittel verfügbar. Sinnvoll vor der Reise ist ein Gespräch mit dem Hausarzt. Er kann einschätzen, ob die Reise oder das Reiseziel zusätzliche Risiken für die Gesundheit erwarten lassen. Arzneimittel gehören ins Handgepäck, damit sie zur Hand sind, wenn sie benötigt werden. Flugreisende Diabetiker sollten sich über die Vorschriften zum Mitführen von Flüssigkeiten im Handgepäck informieren. Insulin nicht im Frachtraum transportieren, hier kann die Temperatur extrem absinken.

Reiseapotheke – Bei kleineren Wehwehchen sollte man mit dem Inhalt seiner Reiseapotheke zurechtkommen. Daher Mittel gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit einpacken genauso wie gegen Übelkeit und Durchfall. Steriles Verbandmaterial und Pflaster für kleine Verletzungen sollten ebenfalls mit auf Reisen gehen. Auch ein Schmerzmittel kann in der Reiseapotheke Platz finden. Wenn Mückenschwärme Reisende anfallen und aussaugen, können Mückensprays oder –salben bei der Abwehr helfen.

Sonnenschutz – Auf keinen Fall eine wirksame Sonnencreme vergessen. Der Lichtschutzfaktor sollte in Abhängigkeit von der Intensität der Sonnenstrahlung in der Reisegegend ausgewählt werden, dabei auch den Hauttyp beachten. Ansonsten gilt – besonders bei Reisen mit Kindern – direkte Sonneneinstrahlung meiden.

Hygiene – Viele Menschen auf engem Raum – zum Beispiel bei Kreuzfahrten – schaffen ideale Bedingungen für ansteckende Krankheiten wie Magen- und Darminfektionen. Hier hilft vor allem konsequente Hygiene. Bei Essen und Trinken gilt: „Cook it, peel it or forget it“ (Kochen Sie es, schälen Sie es oder vergessen Sie es).

Weitere Tipps und eine umfangreiche Reise-Checkliste gibt es unter www.VIACTIV.de (webcode 2127) zum Download sowie jederzeit bei der medizinischen Gesundheitsberatung der VIACTIV Krankenkasse unter 0800 1405541 22090.

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