Thüringens gesunde Hintern – Bundesweit die wenigsten Hämorriden-Erkrankungen!

Erfurt, 3. Juli 2024 – Die Krankheitslast der Bevölkerung Thüringens ist bekanntermaßen besonders hoch. Bei einer Diagnose jedoch ist Thüringen bundesweit der Primus. Hämorrhoiden werden in keinem anderen Bundesland so selten diagnostiziert wie im Freistaat. Wie Auswertungen der BARMER zeigen, suchten im Jahr 2022 etwa 3,5 Prozent der Thüringer Versicherten wegen Hämorrhoiden eine Arztpraxis auf. Hochgerechnet auf das gesamte Bundesland sind das etwa 74.800 Menschen. Der Anteil der Betroffenen hält sich die vergangenen fünf Jahre konstant auf dem gleichen Niveau. „Die Dunkelziffer dürfte allerdings bei dieser Tabu-Erkrankung viel höher ausfallen. Experten-Schätzungen zufolge leiden vier von fünf Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an einer Erkrankung der Hämorrhoiden“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. Bei kaum einem Thema sei das Schamgefühl so groß. Wenn es am Po brennt und schmerzt, suchten nur wenige gleich den Arzt auf, sondern erst einmal das Internet. Hämorrhoiden gehören zu den häufig gegoogelten Krankheiten. Doch Google und andere Websites helfen nur selten weiter. 

Frauen und Männer gleichermaßen betroffen

Den BARMER-Auswertungen zufolge sind Frauen und Männer gleichermaßen von Hämorrhoiden betroffen. Bei Frauen liegt die Rate bei 3,58 Prozent, bei Männern sind es 3,45 Prozent. „Jeder Mensch hat Hämorrhoiden“, so BARMER-Landeschefin Birgit Dziuk. Sie erfüllten zusammen mit dem Schließmuskel die wichtige Funktion, den After nach außen sicher abzuschließen. Hämorrhoiden sind ringförmige Schwellkörper zwischen Enddarm und Analkanal. Die sensiblen Blutgefäße können jedoch bei starkem Druck mit der Zeit ausleiern, hervorstehen, heftige Schmerzen verursachen und auch aufreißen. Die berüchtigte Zeitung auf der Toilette und das lange Sitzen und Pressen fördern diese Entwicklung. Ein einfacher Tipp lautet daher: Nur wer tatsächlich einen Stuhldrang verspürt, sollte auf die Toilette gehen. Weitere Ursachen für eine Erkrankung der Hämorrhoiden können beispielsweise Übergewicht, eine gewisse Veranlagung und häufige Verstopfungen mit festem Stuhlgang sein.

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Arztbesuch bei Blut im Stuhl dringend empfohlen

„Sollte Blut im Stuhl oder ein Fremdkörper zu spüren sein, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen“, so Dziuk. Blieben die vergrößerten Hämorrhoiden unbehandelt, könnten sich die Symptome verstärken und die Blutgefäße beispielsweise bei körperlicher Beanspruchung herausrutschen. Bei einer Operation könnten die Gefäße verödet oder mit einem Gummiring von der Blutversorgung abgetrennt werden, bis sie absterben und abfallen. Dies sei meist schmerzlos. Vor einer erneuten Erkrankung schütze die Operation jedoch nicht.