Thüringer Rettungsschwimmer*Innen an der Ostsee im Einsatz

Die für viele schönste Zeit des Jahres ist vorbei. Der Ernst des Lebens hat wieder begonnen. Dabei verbrachten viele Thüringer Wasserretter*Innen ihre arbeits-, schul- und vorlesungsfreie Zeit nicht träge am Strand, sondern im Einsatz in Freibädern und an den Küsten von Nord- und Ostsee.

Damit sind sie nicht allein. Rund 45.000 Rettungsschwimmer*Innen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wachen jährlich mehr als zwei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Im vergangenen Jahr haben sie über 1.600 Menschen das Leben gerettet!

Seit mehreren Jahren fahren wir jeden Sommer für zwei Wochen nach Hasselberg (Ostsee), um dort den Wasserrettungsdienst zu übernehmen, sagt Guido Korn, technischer Leiter des Städteverbandes Friedrichroda/Waltershausen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Als sich schon im Frühjahr abzeichnete, dass das Personal dieses Mal knapp wird, haben wir sofort Kontakt mit den Kameraden aus Eisenach aufgenommen.

Die Anfrage fiel in der Wartburgstadt auf fruchtbaren Boden. Gleich drei Rettungsschwimmer meldeten sich für den Einsatz während ihrer Sommerferien.

Wir Rettungsschwimmer sorgen nicht nur für die Sicherheit der Badegäste, erzählt Lukas Schüssler (Friedrichroda). Seit mehreren Jahren helfen wir einer körperlich eingeschränkten Frau, in dem wir sie mit einem Strandrollstuhl zum und schließlich auch ins Wasser bringen. Danach wird sie keine Sekunde aus den Augen gelassen. Sie ist uns mittlerweile ein liebgewonnener Stammgast geworden.

Schnell kann jedoch auch aus Spaß Ernst werden.

Schon am dritten Tag entdeckten unsere Wasserretter ein hilflos abtreibendes Schlauchboot., so Lukas weiter. Das sofort alarmierte Motorrettungsboot konnte Schlimmeres verhindern. In dem Spielzeug-Schlauchboot saßen ein Erwachsener und ein Kleinkind. Mit nur noch einem Paddel war es dem Mann nicht möglich gewesen, gegen den ablandigen Wind zurück an die Küste zu gelangen.

Diese Rettung sollte nicht der einzige dramatische Einsatz bleiben. Marco Hilger (Eisenach) fasst die zwei Wochen an der Ostsee wie folgt zusammen:

Unsere Schichten dauerten täglich von 09.00 – 18.00 Uhr, sonn- wie werktags. Hauptsächlich bestand unsere Aufgabe darin, Kontrollgänge und -fahrten durchzuführen. An ruhigen Tagen nutzten wir die Kontrollfahrten mit dem Motorboot, um Rettungsmanöver zu üben, zum Beispiel das Aufnehmen einer verunfallten Person. Im Anschluss an die tägliche Nachbesprechung verbrachten wie die Abende gemeinsam in geselliger Runde.

In der letzten Woche kam es dann zu einem Zwischenfall, für den wir als Rettungsschwimmer*Innen ausgebildet wurden, den man als Badegast jedoch um keinen Preis erleben möchte. Ein Mann war unvorbereitet von einer Welle erfasst und ins Wasser gedrückt worden. Wir kamen gerade rechtzeitig hinzu, als Strandbesucher den Mann an Land zogen. Nach Alarmierung der Rettungskette übernahmen wir sofort die Erste Hilfe. Ein Sanitätshelfer kontrollierte bis zum Eintreffen des Rettungswagens ständig die Vitalwerte des Verunfallten, während die übrigen Wasserretter*Innen die Umstehenden beruhigten.

Ich bin überaus froh, dass wir rechtzeitig vor Ort waren und Schlimmeres verhindern konnten!

Alle Beteiligten sind sich sicher, dass sie auch im nächsten Jahr wieder für die Sicherheit der Badegäste an der Küste sorgen werden! Die Vorbereitungen darauf sind bereits angelaufen.

Über die DLRG

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) ist mit über 1.800.000 Mitgliedern und Förderern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Auch in Thüringen werden zum Beispiel die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen ausschließlich von ehrenamtlichen Ausbildern geleitet. Wenn Sie einen Beitrag zur Arbeit der DLRG im Freistaat leisten möchten, ist Ihre Spende willkommen. Infos unter: thueringen.dlrg.de

Kontoverbindung: Sparkasse Mittelthüringen; IBAN: DE78 8205 1000 0125 0181 50

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