Unfallverhütung bei der Gartenarbeit

Bei Leitern auf sicheren Stand achten – Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhwerk unverzichtbar

Hobbygärtner haben dieser Tage wieder alle Hände voll zu tun. Doch Vorsicht, bei der Gartenarbeit lauern viele Verletzungsrisiken. Der sorglose Umgang mit Leitern sowie Schneide- und Sägewerkzeugen kann schnell in der Unfallaufnahme enden.

Wenn im Herbst das Laub fällt, gibt es in Hof und Garten viel zu tun. Das restliche Spätobst muss noch abgeerntet, Bäume und Hecken müssen beschnitten, das Laub geharkt oder Kaminholz für lange Winterabende gesägt und gespaltet werden. Bei aller Emsigkeit rät Arbeitsschutzexperte Ken Hauser vom TÜV Thüringen bei der Gartenarbeit zu erhöhter Vorsicht. Denn jedes Jahr passieren dabei zahlreiche Unfälle mit teilweise schweren Verletzungen. Ein Großteil der Unfälle geschieht aufgrund von Unachtsamkeit und Leichtsinn. Ein Sturz von einer Leiter oder tiefe Schnittverletzungen können schwerwiegende Folgen haben.

Leitern sind prinzipiell als gefährlich einzustufen. Wenn eine Leiter einmal ins Rutschen gerät, kann der Benutzer nicht mehr viel machen. Ein Absturz ist dann vorprogrammiert, sagt Ken Hauser. Um das zu vermeiden, muss auf einen sicheren Stand auf festem Untergrund geachtet werden, bevor die Leiter bestiegen wird. Mit einem Bein auf einem Ast bietet keinen sicheren Halt. Es ist daher umso wichtiger, beim Arbeiten auf Leitern mit beiden Beinen auf der Sprosse zu stehen. Die drei letzten Stufen sind tabu. Die Gefahr, nach vorn oder zur Seite überzukippen, ist zu groß, so Hauser. Die Leiter beispielsweise durch ein Spannband zusätzlich zu sichern, ist immer sinnvoll, empfiehlt der Arbeitsschützer.

Außerdem sollten Leitern nur für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch Verwendung finden. Für das Arbeiten an Bäumen sind Anlegeleitern beziehungsweise die speziell dafür gedachten Obstbaumleitern die beste Wahl. In jedem Fall sollten Hobbygärtner beim Arbeiten auf Leitern festes Schuhwerk mit rutschfesten Sohlen tragen.

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Erhebliche Gefahren gehen von Heckenschneidern und Kettensägen aus. Heutzutage gehören diese quasi schon zur Standardausrüstung eines jeden Hobbygärtners. Ken Hauser rät:

Auch wenn die Handhabung noch so einfach erscheint, als Erstes sollte die Bedienungsanleitung durchgelesen werden. Die Sicherheitshinweise des Herstellers sind unbedingt zu beachten.

Auch hier gilt, die Geräte nur für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch zu benutzen. Zum eigenen Schutz empfiehlt sich Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhwerk.

Wer hier am falschen Ende spart, riskiert im Falle eines Falles schwere Verletzungen, warnt Hauser.

Zu den Pflichten eines jeden Gartenbesitzers gehört es, im Herbst noch einmal letztmalig im Jahr den Rasen zu mähen. Dabei sollten Hobbygärtner ebenfalls die bekannten Sicherheitshinweise beachten. Schnell können Steine oder Aststückchen weggeschleudert und so zu gefährlichen Geschossen werden. Dass beim Rasenmähen mit elektrischen Geräten auf die Kabelführung zu achten ist, wissen die meisten, trotzdem passieren auch hierbei immer wieder Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit und Leichtsinn. Besonders vorsichtig sollte mit Kantenschneidern umgegangen werden. Hauser empfiehlt beim Rasenmähen ebenfalls Sicherheitsschuhwerk zu tragen.

Viele Gartengeräte wie Rasenmäher, Laubsauger oder Laubbläser, Heckenscheren und Kettensägen verursachen einen zum Teil erheblichen Lärmpegel. Der Arbeitsschützer Hauser empfiehlt beim Umgang mit diesen Geräten, einen Gehörschutz zu tragen und auf Anwohner und Nachbarn Rücksicht zu nehmen.

Für das Arbeiten mit motorgetriebenen Gartengeräten sind unbedingt die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Verschiedene Gesetze und Verordnungen regeln die Zeiten für deren Gebrauch, die örtlich unterschiedlich sein können, so Ken Hauser.

So mancher Laubbläser kann es übrigens in Sachen Lärmerzeugung locker mit einem Presslufthammer aufnehmen.

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