Vorsicht Zecke!

Was Tierhalter bei den gefährlichen Krankheitsüberträgern beachten sollten

Sie sind klein, stets auf der Lauer und können durch ihren Biss tödlich endende Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen: Die Gefahr, die von Zecken ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Durch die steigenden Temperaturen sind die kleinen Blutsauger jetzt wieder zunehmend aktiv. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt Tierhaltern daher wichtige Tipps zur Prävention und zum Umgang mit Zeckenbissen.

Zecken lauern meist auf Grashalmen, in Gebüschen oder auf herumliegendem Todholz. Sie bleiben bei Kontakt mit einem Tier oder Mensch auf dessen Fell oder Kleidung hängen. Da Zecken meist erst einmal auf die Suche nach einer geeigneten Körperstelle gehen, können sie im Idealfall entfernt werden, bevor sie sich festgebissen haben. Aus diesem Grund sollten Tierhalter ihre Vierbeiner unbedingt nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich und überall nach Zecken absuchen. Unabhängig davon, ob sie im Park, im Wald oder im eigenen Garten unterwegs waren, und ganz gleich, welchen zusätzlichen Schutz sie anwenden. Dasselbe gilt für Freigängerkatzen oder Kleintiere, die draußen in einem Gehege gehalten werden.

Gefährliche Krankheitsüberträger

Nicht gleich entdeckt und bereits festgesaugt, können die kleinen Spinnentiere auch ein großes Risiko für Vierbeiner darstellen.

Die Krankheiten, die durch bei Zeckenbissen übertragene Erreger ausgelöst werden können, sind vielfältig und potenziell gefährlich, warnt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Sie hat in den vergangenen Jahren in ihrer Praxis beobachtet, dass die durch Zecken übertragenen Erkrankungen stetig zunehmen: Besonders häufig übertragen wird die Lyme-Borreliose. Selten, aber durchaus möglich ist auch die Ansteckung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Grundsätzlich gilt, je länger eine Zecke vom Blut des Wirtes saugt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass gefährliche Erreger übertragen werden, erklärt Tierärztin Dr. Fach.

Daher ist es so wichtig, dass die kleinen Blutsauger so früh wie möglich entfernt werden.

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Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart ist der gemeine Holzbock, der für die Übertragung der Borreliose-Bakterien und FSME-Viren verantwortlich ist. Durch das immer wärmere Klima sind in Deutschland weitere Zeckenarten hinzugekommen, so zum Beispiel auch die Braune Hundezecke, die Babesiose (die sogenannte Hundemalaria) übertragen kann.

Zeckenbiss – was tun?

Meist können Zecken mit geeignetem „Werkzeug“ und der richtigen Technik leicht aus dem Fell des Tieres entfernt werden. Hundehalter sollten daher zum Beispiel schon bei der täglichen Gassirunde eine Zeckenzange mit sich tragen, um schnell reagieren zu können. Bleibt beim Entfernen allerdings der Kopf stecken, sollte an der betreffenden Stelle nicht gedrückt oder gequetscht werden.

In der Regel schafft es der Körper alleine, den Zeckenkopf abzustoßen. Wenn Tierhalter jedoch eine Rötung und Schwellung feststellen, sollte das Tier besser dem Tierarzt vorgestellt werden, rät Dr. Fach.

Darüber hinaus empfiehlt die für TASSO tätige Tierärztin einen gezielten Schutz mit einem wirksamen Insektizid, auch weil beim Absuchen oftmals Zecken übersehen werden.

Die Gefahr von durch Zecken übertragene Krankheiten ist einfach so groß geworden, dass für mich kein Weg mehr daran vorbeiführt, sagt sie.

Aufgrund der Vielfalt der Mittel sollten Tierhalter unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und sich vorab beraten lassen.

TASSO-Tipp: Tierhalter sollten auch auf sich selbst achtgeben und wenn möglich draußen lange Kleidung tragen und sich ebenfalls nach jedem Aufenthalt im Grünen nach Zecken absuchen.

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