Welt-Tuberkulose-Tag 2023: Mehr Anstrengungen im Kampf gegen Tuberkulose nötig

Die globale Covid-19 Pandemie hat dazu geführt, dass über Jahre errungene Erfolge bei der Diagnose und bei der Behandlung von Tuberkulose zurückgedreht wurden. Tuberkulose war bis dahin die weltweit tödlichste Infektionskrankheit. Die Weltgemeinschaft hat sich mit den sogenannten nachhaltigen Entwicklungszielen dazu verpflichtet, Tuberkulose als Krankheit bis 2030 zu beenden. Ein hochrangiger Gipfel der Vereinten Nationen zu Tuberkulose wird im September 2023 die Fortschritte bewerten. Nach neuesten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO ist schon jetzt klar, dass mehr Anstrengungen notwendig sind.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass weltweit mehr in Forschung für neue wirksame Antibiotika investiert wird, die für ärmere Länder auch bezahlbar sind. Hoffnung verspricht daher ein Tuberkulose-Wirkstoff mit dem Erprobungsnamen BTZ-043, welcher von Forscherinnen und Forschern des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) in Jena entdeckt wurde und derzeit in klinischen Studien steht. Die Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph (SPD) erklärt dazu:

Ich bin sehr stolz, dass ein neuer vielversprechender Wirkstoff gegen Tuberkulose in Thüringen entdeckt und auch hier für die klinischen Studien hergestellt wird. Ich hoffe BTZ-043 geht auch weiterhin erfolgreich durch die nächste Phase der klinischen Forschung. Die Chancen stehen gut, dass letztlich aus Thüringen ein ganz wichtiger Beitrag für eine wirksamere Therapie zur weltweiten Bekämpfung von Tuberkulose ausgeht.

Bei einem Werksbesuch der HAPILA GmbH in Gera konnte Rudolph einen Tag vor dem Welt-Tuberkulosetag einen Einblick in den Herstellungsprozess des Wirkstoffes gewinnen.

Aktuelle Zahlen zeigen einen Anstieg in den weltweiten Infektions- und Todeszahlen. Der Kampf gegen diese Armutskrankheit darf nicht aus den Augen verloren werden, sondern muss deutlich intensiviert werden.

Ich habe als Ärztin in Sambia erlebt, wie Menschen an Tuberkulose gestorben sind und dass, obwohl die Krankheit heilbar und verhinderbar ist. Gerade die resistenten Formen der Tuberkulose sind besonders gravierend und schwer zu behandeln, da die zur Verfügung stehenden Medikamente oft veraltet sind, wenig wirken und massive Nebenwirkungen haben. Ich wünsche mir von der Bundesregierung einen adäquaten Beitrag dafür, dass der diesjährige hochrangige Gipfel der Vereinten Nationen im September zu Tuberkulose ein voller Erfolg wird. Es muss darum gehen das Engagement zu erneuern, um ein Ende von Tuberkulose als Krankheit bis 2030 zu erreichen, so Rudolph weiter.

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