Zweimal fragen kostet nichts

Von 2005 – 2016 stieg die Zahl der in deutschen Krankenhäusern durchgeführten Operationen und Prozeduren von 36,1 Millionen auf 58,6 Millionen; eine Zunahme um rund 62 Prozent – so das Statistische Bundesamt. Kann der Grund solcher enormen Steigerungen allein an der Gesundheit der Patienten liegen oder gibt es andere Gründe für die Ausweitung? Spielen etwa wirtschaftliche Interesse der Leistungserbringer hierbei eine Rolle? Patienten, die eine weitreichende Therapieentscheidung treffen müssen, sind zunehmend besorgt. Eine zweite Meinung kann da zur Beruhigung beitragen oder gar Behandlungsalternativen aufzeigen. Im Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung hat der Gesetzgeber 2015 diesen Anspruch der Patienten gestärkt.

Menschen, die sich aufgrund einer ärztlichen Diagnose einer besonderen Behandlung oder Operation unterziehen müssen, sind oft verunsichert und haben viele Fragen: Ist die Diagnose richtig gestellt? Verspricht die Behandlung Erfolg? Oder: Ist die Operation unbedingt notwendig? Durch den Anspruch auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung sollen Versicherte sich darauf verlassen können, dass nur solche Eingriffe und Behandlungen durchgeführt werden, die auch tatsächlich medizinisch notwendig sind.

Die vom Gemeinsamen Bundesausschuss erstellte Richtlinie zur Inanspruchnahme der Zweitmeinung ist noch nicht endgültig entschieden. Auch bei der Festlegung für welche Operationen das Zweitmeinungsverfahren gelten soll – zunächst sind Eingriffe an Gaumen- und Rachenmandeln sowie Gebärmutterentfernungen vorgesehen – hakt es.

Die VIACTIV hilft ihren Versicherten aus dieser misslichen Situation durch ein zusätzliches Leistungsangebot. Am Anfang steht ein ausführliches Beratungsgespräch. Versicherte können ihren Fall und die sie bewegenden Fragen mit medizinischem Fachpersonal besprechen und sich beraten lassen. Ist eine ärztliche Zweitmeinung angeraten oder erwünscht kann durch den Terminservice der VIACTIV gleich ein schneller Facharzttermin organisiert werden. In rund der Hälfte der Fälle entschieden sich Patienten für eine Alternative. Das Angebot ist mehrsprachig.

Speziell bei anstehenden Knie-, Hüft oder Wirbelsäulenoperationen bietet die VIACTIV ein zusätzliches Zweitmeinungsverfahren. In einem Netzwerk arbeiten Hausärzte, Fachärzte und NOVOTERGUM Physiotherapie-Zentren gezielt an der Vermeidung unnötiger Operationen. Versicherte können sich nach einer durch den Arzt gestellten Diagnose bzw. nach einem Operationsvorschlag direkt an die VIACTIV wenden. Die Krankenkasse wird aber auch selbst aktiv, wenn sie von Patienten mit entsprechender Diagnose erfährt.

Gerade bei den Steigerungsraten von Operationen am Bewegungsapparat kommen Zweifel an der medizinischen Notwendigkeit auf, erläutert Markus M. Müller, Geschäftsbereichsleiter bei der VIACTIV und unter anderem verantwortlich für neue Versorgungsformen. Bei einigen Eingriffen stellen wir sogar eine Vervielfachung der Fälle innerhalb weniger Jahren fest. Für Kliniken sicher ein lohnendes Geschäft, für Patienten aber nicht immer notwendig.

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