Diakonische Gemeinschaften schließen sich organisatorisch zusammen

Zu einem „Tag der Gemeinschaften“ laden die drei Diakonischen Gemeinschaften aus Eisenach am Samstag (12. März) ein. Die Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk, die Diakonissen des Mutterhauses und die Schwestern- und Bruderschaft des Diakonissenmutterhauses feiern damit ihre organisatorische Vereinigung unter dem Dach der Diakonissenhaus-Stiftung.
Die Predigt im Festgottesdienst (10.30 Uhr, Nikolaikirche) hält Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). In dem Gottesdienst werden die beiden Ältesten der Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk, Jürgen Wollmann und Hans-Joachim Köhler, in ihr Amt eingeführt.

Die drei Diakonischen Gemeinschaften sind seit dem 1. Januar 2011 organisatorisch vereinigt. Dazu Hans-Joachim Köhler, Ältester der Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk: „Jede der drei Gemeinschaften behält ihre Selbstständigkeit. Durch den Zusammenschluss können wir jedoch viele unserer diakonischen Aktivitäten bündeln, um gemeinsam stärker nach Außen in die Gesellschaft und nach Innen in die Kirche wirken zu können. Wir denken und glauben: Gemeinsam sind wir stärker! Dies zeigt auch unser Logo — drei geflochtene Bänder, die einen besonderen Tragering halten können und von ihm zusammengehalten werden. Am Samstag wollen wir uns Zeit nehmen, um Antworten zu suchen auf die Fragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Was wollen wir?“.

Der „Tag der Gemeinschaften“ beginnt um 10 Uhr mit der Begrüßung. Um 10.15 Uhr spielt ein Posaunenchor vor der Nikolaikirche, von 10.30 bis 12.30 Uhr soll der Gottesdienst mit Predigt von Ilse Junkermann und Grußworten dauern. Nach dem Mittagessen ab 13.30 Uhr wir dann zum „Fest der Gemeinschaften“ eingeladen. Der „Tag der Gemeinschaften“ endet gegen 16.30 Uhr mit dem Reisesegen.

Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk, Eisenach
Die Schwestern und Brüder sind Christen, die den Auftrag zum Dienst als persönliche und gemeinsame Lebensaufgabe angenommen haben. Zu dieser Gemeinschaft auf Lebenszeit gehören derzeit 185 Männern und Frauen. Die Diakone und Diakoninnen sowie Menschen aus anderen sozialen Berufen verbindet der Dienst am Mitmenschen auf der Grundlage der Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen in der Nachfolge Jesu Christi. Die Brüder- und Schwesternschaft hat ihre Wurzeln im Johannes-Falk-Haus in Eisenach. 1954 begann dort auf Beschluss der Evang.-Luth. Landeskirche in Thüringen die Diakonenausbildung, 1958 wurden die ersten zwölf jungen Männer eingesegnet. Diese Einsegnung war die Geburtsstunde der Brüderschaft des Johannes-Falk- Hauses mit ihrem Rektor Walter Pichert.

Diakonissen des Mutterhauses in Eisenach
Dazu gehören 25 Diakonissen, davon 3 Diakonissen „neuer Form“. Sie bilden eine lebenslange Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft.
Diakonissen möchten aus einer Gemeinschaft heraus Christus im Gebet und im Dienst an den Menschen nachfolgen. Sie kommen aus der Kaiserswerther Tradition des 19. Jahrhunderts und haben als Kennzeichen die Ehelosigkeit und eine Tracht beibehalten. Die Gründung des Hauses geschah durch Anna von Eichel, die 1866 die trostlose Lage der Verwundeten der Schlacht bei Langensalza erkannte, und Hilfe bei den Schwestern im Diakonissenmutterhaus in Hannover fand. 1872 entsandte dieses Mutterhaus zwei Diakonissen nach Eisenach. Das Diakonissenmutterhaus Eisenach soll auch in Zukunft eine Stätte der Sammlung, der Einkehr und des Gebets bleiben, indem Frauen dazu eingeladen werden, in ihrem Beruf Christus zu dienen.

Diakonische Schwestern- und Bruderschaft des Diakonissenmutterhauses in Eisenach
Die 80 Mitglieder sehen sich als Gemeinschaft von evangelischen Frauen und Männern in unterschiedlichen Lebenssituationen und Berufsfeldern.
Sie verstehen sich als eine christliche Glaubens- und Dienstgemeinschaft. Gegründet wurde die Schwesternschaft 1938 von Auguste Mohrmann. Sie rettete die Hilfsschwestern der Diakonissenhäuser damit vor dem Zugriff der Nazis. Es entstand die Kaiserswerther Verbandsschwesternschaft. Für den diakonischen Auftrag in den Herausforderungen dieser Zeit wollen sich die Schwestern und Brüder als Gemeinschaft gegenseitig stärken und ermutigen. Mit ihrem Leben in Dienst und Freizeit, in der Familie und am Arbeitsplatz wollen sie als Christen erkennbar sein. Die Gemeinschaft will einen geschützten Raum für Gespräche und persönliche Anliegen bieten.