«Die Pilger können kommen»

«Jeden Kilometer weist eine gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund dem Pilger den Weg von Erfurt nach Vacha. Wir sind bestens vorbereitet. Die Pilger können kommen», so Ulrich Töpfer, Landesgeschäftsführer der Evangelischen Jugend in Thüringen, vor der Eröffnung des 90 Kilometer langen Pilgerweges am kommenden Samstag in Vacha.

Mit 15 Jugendlichen hat die Evangelische Jugend mit Sitz in Eisenach in den vergangenen Wochen mehr als 100 Signets und im Thüringer Wald 35 Holzschilder entlang der Strecke von Erfurt nach Vacha angebracht. Zudem wurden 15 Herbergen gefunden, die Pilgern preiswerte Unterkunft gewähren. In den meisten Herbergen in Gotha, Neufrankenroda, Eisenach, Vacha und Sünna kostet die Übernachtung lediglich zwischen fünf und zehn Euro. Zugang zu den Quartieren erhalten die Pilger über einen Pilgerausweis, der mit einem Pilgerführer für zehn Euro erworben werden kann.

Mit dem Thüringer Abschnitt wird der jüngste 450 Kilometer lange Pilgerweg Deutschlands zwischen Görlitz und Vacha vollendet. Das Projekt folgt der Idee, die Via Regia insgesamt als christlichen Fernwanderweg zu erschließen. Bereits im Mittelalter sind Christen ins nordspanische Santiago de Compostela gepilgert. Dort befindet sich das Grab Jakobus des Älteren, einer der zwölf Jünger Jesu. Die Pilger erkannten sich gegenseitig an der Handteller großen Jakobsmuschel von der Küste Galiciens, die die Pilger am Mantel oder Hut angeheftet trugen. Die Muschel diente auch als Trinkgefäß und als «Ausweis» für den Einlass in Pilgerherbergen.

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