Gedenken an Beginn des 1. Weltkrieges und Pulverexplosion Friedensgebet, Lesung und Glockenläuten in Eisenach

Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Eisenach erinnert am
kommenden Montag (1. September) an den Ausbruch des 2. Weltkrieges vor
75 Jahren sowie an eine dramatische Pulverexplosion in Eisenach im Jahr
1810. Beginn ist um 19 Uhr in der Annenkirche mit einem Friedensgebet,
anschließend liest Tonimaria Kalkbrenner aus dem Buch «Wo warst du,
Adam?» von Heinrich Böll. Zum Abschluss wird am Ort der
Pulverexplosion zum stillen Gedenken eingeladen.

Friedensgebete finden in der Annenkirche seit vielen Jahren immer
montags um 17 Uhr statt, am 1. September wird die Zeit um zwei Stunden
nach hinten verschoben. Nach der Buchlesung gegen 20.30 Uhr gehen die
Teilnehmer gemeinsam zum Schwarzen Brunnen in der Georgenstraße und
versammeln sich zum stillen Gedenken und Hören auf das Geläut der großen
Glocke vom Turm der Georgenkirche. Jedes Jahr um 20.45 Uhr erinnert die
Kirchengemeinde mit dem Glockenläuten an eine Pulverexplosion in
Eisenach am 1. September 1810. Beim Durchzug napoleonischer Truppen
durch Eisenach explodierten drei Munitionswagen in der Nähe des Marktes.
Mehr als 70 Menschen starben, viele Häuser wurden zerstört oder
beschädigt. Der Schwarze Brunnen wurde zur Erinnerung am Unglücksort
erbaut. Das Glockengeläut mahnt auch zum Gedenken an den Ausbruch des 2.
Weltkrieges am 1. September 1939.

«Es ist uns sehr wichtig, an die dramatischen Ereignisse zu erinnern
und damit Akzente für unsere heutige Zeit zu setzen. Gerade jetzt, wo
gar nicht so weit entfernt von uns wieder Schreckliches passiert,
sollten wir alles dafür tun, was in unserer menschlicher Macht steht,
damit sich die Geschichte nicht wiederholt und ein neuer Krieg
ausbricht», sagt der Eisenacher Pfarrer Manfred Hilsemer. Ihn berührt
es besonders, dass mit dem Friedensgebet an eine Tradition in der
Annenkirche angeknüpft wird. «Ich finde es bemerkenswert, dass sich hier
seit Jahren Menschen versammeln, um beständig für den Frieden zu
beten», so Hilsemer.

Bei Rückfragen: Manfred Hilsemer, 03691-723483

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