Gedenken an Luthers Weg 1521 zur Wartburg

Im Rahmen der Reformationsdekade „Luther 2017“ wird jährlich Anfang Mai durch besondere Veranstaltungen in Eisenach, Möhra und Berka/Werra an Luthers Weg 1521 zur Wartburg erinnert. Die Evang.-Luth. Kirchenkreise Eisenach-Gerstungen und Bad Salzungen-Dermbach laden in diesem Jahr zu folgen Veranstaltungen ein:

Freitag, 1. Mai 2009,
Laurentiuskirche zu Berka/Werra, 18 Uhr
Die Laienspielgruppe Wutha-Farnroda «Nie erwachsen» spielt das Stück «Doktor Martinus» von Helmut Voß in folgenden Bildern:
1. Die Szene spielt im Freien in der Nähe von Wittenberg. Johann Tetzel verkauft seine Ablassbriefe.
2. Begegnung zwischen Karlstadt, Luther und Schurf im Arbeitszimmer von Karlstadt. Luther will die Gelehrten und Theologen zu einer öffentlichen Disputation fordern. Man soll erfahren, was ein Doktor der Theologie über Ablass, Buße und Gnade weiß.
3. 31. Oktober 1517. Luther heftet seine 95 Thesen an die Kirchentür von Wittenberg.
4. Auf der Straße in Wittenberg. 3 Studenten treffen einen Händler, der Schriften anbietet, die den Ablass von J. Tetzel rechtfertigen.
5. Auf der Straße in Wittenberg. Kurz vor der Abreise Luthers nach Worms zum Reichstag.
6. Vor der Tür des Verhandlungsraumes in Worms. 2 Soldaten ziehen zur Wache auf.
7. Luther auf der Wartburg. Die Szene spielt im Wartburg-Zimmer. Luther arbeitet an der Übersetzung der Bibel. Er beschließt nach Wittenberg zurückzukehren.
8. Auf der Straße in Wittenberg. Luthers Rückkehr von der Wartburg nach Wittenberg.

Samstag, 2. Mai 2009,
Georgenkirche zu Eisenach, 19 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Volker Leppin, Professor für Kirchengeschichte in Jena:
„Vom Kloster in die große Politik. Wie Luthers Ideen Geschichte machten“
Es geht um die Frage, wie aus der Rechtfertigungslehre politische Umsetzung wurde, vor allem konzentriert um die Vorstellung vom allgemeinen Priestertum. Der Vortrag ist kombiniert mit Originallektüre einzelner Stücke aus Luthers Schriften z.B. aus einem Brief Luthers, der Eisenach-Bezug hat: Sein Antwortschreiben an Kurfürst Friedrich, der ihn gemahnt hatte, auf der Wartburg zu bleiben – Luther reagierte wenige Tage später, schon auf der Reise nach Wittenberg: Der Kurfürst könne ihn sowieso nicht schützen, denn er stehe unter einem viel höheren Schutz.

Sonntag, 3. Mai 2009, Möhra
09.30 Uhr Andacht in der Lutherkirche zu Möhra
10.30 Uhr Beginn der Wanderung
15.00 Uhr Gottesdienst im Glasbachgrund

Montag, 4. Mai 2009,
Wartburg, 17 Uhr
Wartburggottesdienst mit Superintendentin Martina Berlich

Hintergrund:
Schon seit dem 19. Jahrhundert beginnt jedes Jahr am 4. Mai die Saison der Gottesdienste auf der Wartburg und endet jeweils zum Reformationsfest am 31. Oktober. Seit 1996 begeht die Kirchgemeinde Möhra am ersten Wochenende im Mai das Gedenken an Luthers Aufenthalt in Möhra.
Am 1. Mai 1521 passierte Martin Luther auf der Rückreise vom Reichstag in Worms bei Berka/Werra die hessisch-thüringische Grenze.
Am 2. Mai 1521 predigte Luther trotz Verbot in der Georgenkirche zu Eisenach.
Am 3. Mai 1521 hielt er sich bei Verwandten in Möhra auf.
Am 4. Mai 1521 wurde Luther zum Schein überfallen und als Junker Jörg auf der Wartburg versteckt.

Ausstellung auf der Wartburg
«Dies Buch in aller Zunge, Hand und Herzen» – 475 Jahre Lutherbibel lautet die Sonderausstellung auf der Wartburg vom 4. Mai – 31. Oktober 2009.
Die Ausstellung ist ab dem 4. Mai, Luthers Ankunftstag auf der Wartburg 1521, zu besichtigen. Das dazu herausgegebene 112-seitige Heft, das den Ausstellungstitel trägt, eignet sich als Begleitschrift und informiert mit kurzweiligen, reich bebilderten Texten über alles, was man zur Lutherbibel wissen sollte.

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