Große Werke der Kirchenmusik und Konzerte zur Passionszeit Passionsandachten und Kreuzwege

Die Passionszeit ist für Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Anlass für zahlreiche Veranstaltungen. So werden große kirchenmusikalische Werke aufgeführt, Konzerte und Passionsandachten finden statt, es wird zu Kreuzwegen eingeladen, die Klöster machen besondere Angebote für Stille und Einkehr. In der Passionszeit wird an das Leiden und Sterben Jesu erinnert. Außerdem bietet sie Gelegenheit, über sich selbst, sein Leben und seinen Glauben nachzudenken.

Nicht fehlen dürfen „Standard-Werke“ der Kirchenmusik von Johann Sebastian Bach. So ist die „Matthäuspassion“ am 12. April in Nordhausen, am 13. April in Arnstadt, Mühlhausen und Sonneberg sowie am 18. April in Altenburg und Jena zu hören. Die „Johannespassion“ wird am 13. April in Heiligenstadt, Erfurt und Eisenach sowie am 18. April in Weimar und Rudolstadt aufgeführt. Die Werke werden meist mit regionalen Chören, Ensembles und Orchestern einstudiert, aber es gibt auch hochkarätige Gäste aus dem Ausland – so wird die „Johannespassion“ in Heiligenstadt von dem Oratorienchor aus Middelburg (Niederlande) unter Leitung von Arno van Wijk und in Weimar von dem Dunedin Consort unter Leitung von John Butt gestaltet.

Aber auch weniger bekannte Werke sind zu hören. In Weimar erklingen am 17. April das „Membra Jesu Nostri“ von Dieterich Buxtehude und am 18. April das „Passio Jesu Christi“ von Johann Friedrich Fasch sowie die Glashütter Passion zur Sterbestunde Jesu. Am 12. April wird in Suhl die „Markuspassion“ von Reinhard Keiser in einer Fassung nach einer Aufführung am Hofe von Weimar im Jahr 1713 durch Johann Sebastian Bach sowie in Erfurt das „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi aufgeführt. In Gotha ist am 18. April das Passionsoratorium „Des Heilands letzte Stunden“ von Louis Spohr geplant. Am 19. April steht in Gera die „Johannespassion“ nach Lothar Graap auf dem Programm.

Der Monolog „Judas“ von Lot Vekemans wird am 17. April mit dem Schauspieler Christian Klischat in Weimar aufgeführt. Am 18. April gibt es in Römhild Musik und Texte zur Passion Jesu mit dem Countertenor Ulf Zastrau und dem Organisten Christopher Hausmann sowie in Pößneck „Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz“ von Andreas Willscher. Ein Kantaten-Gottesdienste findet unter anderem in Arnstadt statt.

Einige Kirchengemeinden laden zu Kreuzwegen ein. Am 13. April beteiligen sich im Heilbad Heiligenstadt evangelische Christen an der Palmsonntags-Prozession durch die Innenstadt. Am 18. April planen Christen aus Apfelstädt und Umgebung eine „Wanderung zu den Quellen des Lebens“: An der Quelle der Apfelstädt wird eine Andacht gefeiert und Taufwasser für die Osterzeit geschöpft. Ebenfalls am Karfreitag beginnt in Seitenroda der Ökumenische Kreuzweg zur Leuchtenburg, zum Abschluss ist eine feierliche Andacht im Burghof geplant. Einen Ökumenischen Jugendkreuzweg „Jener Mensch Gott“ gibt es in Erfurt am 11. April. Jugendliche laufen in sieben Abschnitten von der Kirche St. Wigbert zur Regler-Kirche. In Gera geht der Jugendkreuzweg am 11. April von der St. Elisabeth-Kirche zum Evangelischen Gemeindehaus.

Im Augustinerkloster Erfurt gestaltet Pfarrerin Dr. Irene Mildenberger ein umfangreiches Programm zur Passionszeit. Das Kloster Volkenroda lädt ab dem 17. April zu einem Oster-Wochenende ein.

Hintergrund:
Mit Passion (lat. passio = Leiden) wird die in den Evangelien geschilderte Leidensgeschichte Jesu beschrieben. Die Passionsgeschichte umfasst den Todesbeschluss der Gegner Jesu, die Einsetzung des Abendmahls, den Verrat des Judas und seine Enttarnung, das Gerichtsverfahren vor Pontius Pilatus, die Leugnung des Petrus, die Verurteilung Jesu, seine Kreuzigung, seinen Tod sowie seine Grablegung. Die Passionszeit umfasst die Zeitspanne von vierzig Tagen vor dem Osterfest und beginnt mit dem Aschermittwoch. Dabei werden nur die Werktage ohne Sonntage gezählt. Für einige evangelischen Christen beginnt die Passionszeit erst mit dem Sonntag nach dem Aschermittwoch.

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