Landesbischof Kähler zum Jahreswechsel
Zum Jahreswechsel hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Christoph Kähler, die Angst vor militärisch ausgetragenen Konflikten, die sich nicht mehr beherrschen lassen, als prägend für das zu Ende gehende Jahr 2003 bezeichnet: «Krieg und Kriegsgeschrei haben das Jahr belastet. Wir sehen am Ende des Jahres klarer, wie zerbrechlich und angreifbar unsere bewohnte Welt aus Himmel und Erde ist. Es war aber auch ein Jahr, in dem sich weltweit die Menschen guten und friedlichen Willens versammelt haben.»
Im Blick auf das neue Jahr sagte Kähler: «Für 2004 kommt es darauf an, den Kreislauf von Rache und Vergeltung, den Teufelskreis von Angst, Drohung und Gewalt zu durchbrechen.» Dies gelte für die Weltpolitik wie auch für den privaten Raum. «Schon der, der seinen Nächsten beschimpft und ihm seinen Willen aufzwingen will, beschneidet damit Lebensmöglichkeiten. Frieden im Kleinen wie im Großen verlangt nach einem offenen Herzen und einem wachen Kopf.»
Die Botschaft Jesu könne dabei helfen. Sie sei ein Wegweiser zu Gott und zu einem Miteinander der Achtung und der gegenseitigen Hilfe. «Jesu Worte schärfen die Maßstäbe, an denen wir unser Tun und Lassen ausrichten. Die Momente in unserem hektischen Alltag, in denen wir uns darauf einlassen, können nicht hoch genug für unser Leben und Zusammenleben eingeschätzt werden.» In der Thüringer Landeskirche würde jährlich zu rund 50000 Andachten und Gottesdiensten eingeladen, in denen Menschen zur Ruhe kommen, das Wort Gottes hören und Hoffnung schöpfen könnten.
Darüber hinaus kündigte Kähler für 2004 eine Initiative für die Öffnung von Kirchen an: «Beim Betreten eines Kirchenraumes werden Menschen wie von selbst still. Das kann ein Anfang sein, Abstand zu Problemen und Konflikten zu gewinnen und über sich selbst nachzudenken.»