Minister präsentiert Verkehrssicherheitskonzept für Papst-Visite

«Der Papst-Besuch in Thüringen ist ein außergewöhnliches Großereignis für unser Land. Angesichts des absehbaren Publikumsandrangs wurde deshalb gemeinsam mit dem Bistum Erfurt als Veranstalter ein abgestimmtes, logistisches Gesamtverkehrskonzept für Straße, Schiene und Luftraum erarbeitet. Wir wollen, dass die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland sicher und zuverlässig die Veranstaltungsorte in Erfurt und im Eichsfeld erreichen und verlassen können. Zum Projektportfolio zählen zahlreiche Shuttle-Verkehre, Sonderparkplätze und großräumige Verkehrsumleitungen.» Das erklärte Freitag Christian Carius, Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, im Vorfeld der zweitägigen Visite von Papst Benedikt XVI. am 23. und 24. September 2011 im Freistaat Thüringen.

Carius appellierte an die Pilgerinnen und Pilger: «Bleiben Sie gelassen! Auch wenn es zu Einschränkungen und Wartezeiten kommen sollte. Planen Sie für die Teilnahme am Papstbesuch ausreichend Zeit ein! Die Veranstaltungsorte in Etzelsbach und Erfurt öffnen bereits einige Stunden vor dem Beginn der Gottesdienste. Und beachten Sie bitte die Verkehrs- und Sicherheitshinweise!» Der Minister bedankte sich zudem bei allen Beteiligten, die sehr konstruktiv an dem anspruchsvollen Verkehrskonzept für die Durchführung der Großveranstaltung mitgewirkt haben. Carius wird auch an einem ökumenischen Gottesdienst unter Leitung von Papst Benedikt XVI. und des Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Nikolaus Schneider, am Freitag, 23. September 2011 im Augustinerkloster in Erfurt teilnehmen.

Der Verkehrsminister präsentiert im Vorfeld der Papstvisite ein Verkehrssicherheitskonzept für die Bereiche Straße, Schiene/ÖPNV und Luftraum. Nachfolgend die Details:

1. Straße
Die Bundesautobahn A 38 ist im Zeitraum vom 23. September 2011, 00.00 Uhr bis 24. September 2011, voraussichtlich 08.00 Uhr von der Anschlussstelle (AS) Werther bis zur AS Friedland in beiden Richtungen voll gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird weiträumig umgeleitet. Die Pilger, die mit dem eigenen Pkw anreisen, können die Autobahn A 38 aus Richtung Leipzig bis zur Anschlussstelle Leinefelde-Worbis und aus Richtung Göttingen bis zur Anschlussstelle Heilbad Heiligenstadt nach einer Polizeikontrolle befahren und werden von dort aus zu den Parkplätzen geleitet. Auf der gesperrten BAB A 38 zwischen den beiden Anschlussstellen wird ein provisorischer Busparkplatz für bis zu 1000 Busse eingerichtet, die sich vorher anmelden mussten und entsprechend gekennzeichnet sind. Der Verkehrsraum rund um die Wallfahrtsstätte Etzelsbach wird ebenfalls gesperrt. Auch hier sind entsprechende Umleitungen für die Verkehrsteilnehmer ausgewiesen.
Die großräumige Hinweisbeschilderung an ausgewählten Autobahndreiecken und -kreuzen in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen steht seit dem 08. September 2011. Ab dem 20. September 2011 werden im Nahbereich des Dreiecks Drammetal (A 7 / A 38) zusätzliche Hinweisbeschilderungen für die Verkehrssituation am 23. September 2011 aufgestellt. Minister Carius appellierte an die Verkehrsteilnehmer, «bei persönlichen oder gewerblichen Reiseplanungen die Sperrung der A 38 zu beachten. Das gilt insbesondere für Wochenpendler.»

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2. Schiene / ÖPNV
«Während des Papstbesuches bieten wir ein Maximalangebot im Nahverkehr», erklärt Thomas Grewing, Abteilungsleiter der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) und verantwortlich für die Planung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) während der Papst-Visite. «Die NVS bestellt bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen während des Papstbesuches im Eichsfeld einen speziellen Shuttleverkehr», ergänzt NVS-Geschäftsführer Michael M. Heepen. Die NVS kann am 23. September bis zu 5000 Pilger pro Stunde befördern. Grundlage dafür ist der Einsatz von Shuttle-Zügen, die in der Zeit von 04.00 bis 10.00 Uhr morgens jeweils im Halbstundentakt, ab 10.00 Uhr im Viertelstundentakt verkehren. Pilger aus Richtung Kassel kommen mit den Shuttle-Zügen in Wingerode an und legen das letzte Stück der Wegstrecke zu Fuß zurück. Besucher aus Richtung Göttingen können in Eichenberg zusteigen. Gäste aus Richtung Leinefelde steigen in Bodenrode aus und gehen anschließend zum Pilgerfeld. In jedem Shuttle-Zug finden etwa 600 Personen Platz. Für behinderte Fahrgäste gibt es einen Sonderverkehr, der sie barrierefrei zur Wallfahrtskapelle befördert. «Im Landkreis Eichsfeld ist das die optimale Variante, um möglichst vielen Menschen eine bequeme An- und Abreise zur Marienvesper zu ermöglichen. Der Shuttleverkehr ist bis 01.00 Uhr morgens im Einsatz, sodass auch die Abreise nach dem Gottesdienst ohne Zeitdruck möglich ist», so Grewing. Um 02.00 Uhr verkehrt ein letzter Zug von Leinefelde nach Kassel-Wilhelmshöhe. Ab 20.00 Uhr muss der Halt in Beuren in beide Fahrtrichtungen entfallen.
In Leinefelde und Heilbad Heiligenstadt werden große Parkplätze eingerichtet, von denen aus die Pilger dann weiter mit den Shuttle-Zügen reisen können.
Für den Shuttleverkehr zwischen Heilbad Heiligenstadt und Wingerode bzw. Leinefelde – Bodenrode erhalten die Fahrgäste ein Shuttle-Ticket zum Preis von 4 Euro (Hin- und Rückfahrt).
In den Sonder-Zügen gelten alle regulären Fahrscheine. Am 23. und 24. September 2011 gelten das Thüringen-Ticket, das Thüringen-Ticket Single und das Hopper-Ticket bereits jeweils ab 00.00 Uhr.

Für die Anreise zum Gottesdienst in Erfurt setzt die NVS am Samstagmorgen zusätzliche Züge aus allen Richtungen ein. Vom Erfurter Hauptbahnhof erreichen die Pilger den Dom zu Erfurt in wenigen Minuten zu Fuß. Außerdem können die Pilger, die mit dem Auto anreisen, die Park&Ride-Anlagen an den Stadtgrenzen nutzen und von dort mit der Straßenbahn in Richtung Stadtzentrum weiter reisen. Besucher, die eine Einlasskarte für die Eucharistiefeier auf dem Erfurter Domplatz besitzen, können am 24. September 2011 kostenfrei die Angebote der Erfurter Verkehrsbetriebe zur An- und Abreise nutzen.

Angesichts der vielen zusätzlichen Fahrgäste gilt für den normalen SPNV in Thüringen an diesen beiden Tagen folgendes: Am Freitag werden einigen Verbindungen durchs Eichsfeld nur mit Umsteigen möglich sein. Damit die Wartezeiten in Leinefelde verkürzt werden, rollen zusätzliche Züge zwischen Leinefelde und Erfurt. Die RegionalExpress-Linie RE 1 Göttingen – Erfurt – Gera – Zwickau fährt dagegen wie gewohnt auf ihrem planmäßigen Linienweg und passiert die Strecke zwischen Heilbad Heiligenstadt und Leinefelde ohne Halt. Damit Verspätungen in Göttingen nicht auf den Gegenzug übertragen werden, steht an diesem Tag eine zusätzliche RegionalExpress-Garnitur in Göttingen bereit, die eine pünktliche Abfahrt in Richtung Zwickau sicherstellen soll. Die Sonderfahrpläne für beide Tage stehen auf den Internetseiten der NVS und des Bistums zum Herunterladen und Ausdrucken bereit.

3. Luftraum
Für den 23. und 24. September 2011 sind durch das Bundesverkehrsministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Flugbeschränkungsgebiete mit einem Radius von 3 NM (nautische Meile) um Erfurt und Etzelsbach in Kraft gesetzt worden. Starts und Landungen auf dem Flughafen Erfurt-Weimar sind in dieser Zeit nur nach vorheriger Zustimmung durch die Flughafen Erfurt GmbH und nach Freigabe durch die Deutsche Flugsicherung möglich.

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