Neulandhaus wird umbenannt

Ab 28. Mai: Jugendbildungsstätte Junker Jörg

Die Evangelische Jugendbildungsstätte Neulandhaus in Eisenach wird umbenannt. Mit der für den 28. Mai dieses Jahres vorgesehenen Wiedereröffnung wird das Haus „Jugendbildungsstätte Junker Jörg“ heißen. Derzeit ist das Haus geschlossen, es wird seit Oktober 2015 umfangreich saniert. Beschlossen wurde die Umbenennung vom Kollegium des Landeskirchenamtes, zu dem neben der Landesbischöfin die Präsidentin und die Dezernenten des Kirchenamtes gehören.

Junker Jörg steht für die positive Tradition des Hauses,

sagt Geschäftsführerin Cornelia Schreiber. Das Haus hieß seit seiner Erbauung als Hotel und Ausflugslokal im 19. Jahrhundert Hotel „Junker Jörg“. „An diese positive Tradition knüpfen wir an. Der Name ist mit Eisenach und nur mit Eisenach verbunden. Luther wurde während seiner Zeit auf der Wartburg so genannt.

Die Jugendbildungsstätte Junker Jörg wird nach der umfangreichen Sanierung 59 Plätze haben und damit als gastliches Haus mit einer engagierten Jugendbildung fortbestehen,

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so Schreiber.

Der bisherige Name geht auf den von Guida Diehl gegründeten evangelisch-völkischen Neulandbund zurück. Dieser hat in den 1930er Jahren nationalsozialistische Positionen vertreten. 1920 wurde das Neulandhaus von Guida Diehl gekauft und als Zentrale der Neulandbewegung genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen übernommen und war seit den 1980er Jahren überwiegend Jugendbildungsstätte.

Die politische Orientierung der Neulandbewegung ist mit dem inhaltlichen Anspruch der Jugendbildungsstätte nicht vereinbar,

erklärt Schreiber.

Pädagogisch können wir gut an Junker Jörg anknüpfen. Das ist der junge, widerständige Luther, der seine Überzeugung vor dem Reichstag zu Worms vertreten und die Konsequenzen getragen hat,

so Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, verantwortlich für die pädagogische Arbeit in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg.