Pilger auf den Spuren Elisabeths unterwegs

Am Sonntag (31. August) begann eine Pilgerreise der Evangelischen Akademien Thüringen und Hessen. Bis zum 7. September ist eine Gruppe unter dem Motto „Auf den Spuren Elisabeths“ von Eisenach nach Marburg unterwegs. Die Pilger erinnern damit an die Übersiedlung der Thüringer Landgräfin nach Marburg im Sommer 1228. Das Ereignis jährt sich in diesem Jahr zum 780. Mal. „Elisabeth berührt die Menschen weit über territoriale und religiöse Grenzen hinweg“, begründet Sabine Hertzsch das Interesse an dem Vorhaben. Die Studienleiterin der Evangelischen Akademie Thüringen leitet die Pilgerreise gemeinsam mit Heike Radeck von der Evangelischen Akademie Hofgeismar.

Die Pilgeraktion startet am Sonntag um 14.30 Uhr in Eisenach am Elisabethplan unterhalb der Wartburg mit einem Reisesegen. Die Gruppe wird den Weg nach Marburg größtenteils zu Fuß zurücklegen. Dabei folgt sie weitestgehend dem „Elisabethpfad“. Der Pilgerweg war im vergangenen Jahr zur Feier des 800. Geburtstages von Elisabeth eingeweiht worden und verbindet die Wirkungsstätten der Heiligen. Er führt von der Wartburg über Hörschel, Creuzburg, Spangenberg, Homberg, Treysa, Kirchhain, Amöneburg und Schröck bis zum Grab Elisabeths in Marburg. Erschlossen und ausgeschildert wurde der Pilgerweg vom Verein Elisabethpfad mit Sitz in Marburg.

Die ungarische Königstochter war 1211 als Thüringer Landgräfin nach Eisenach gekommen und vor allem durch ihre karitative Tätigkeit bekannt geworden. 1228 ging sie nach Marburg, um für Bedürftige in einem von ihr gegründeten Spital zu sorgen. Dort starb sie 1231. Die Elisabethkirche, die über dem Grab der Heiligen errichtet wurde, gilt als der älteste gotische Kirchenbau Deutschlands und ist seit Jahrhunderten Ziel zahlreicher Wallfahrten.

Die Evangelische Akademie Thüringen und die Evangelische Akademie Hofgeismar sind Einrichtungen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck. Sie verstehen sich als überparteiliche und inhaltlich unabhängige Foren für gesellschaftliche und kirchliche Debatten. Mit Tagungen, Vortrags- und Diskussionsangeboten wenden sich die Akademien an Menschen, die an Kultur, Kirche und Gesellschaft interessiert sind — unabhängig von sozialer Zuordnung, weltanschaulicher Prägung oder politischer Überzeugung.

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