Ruanda – Land zwischen Trauma und Traum

Mit großem Interesse verfolgten am Freitag ca. 45 Besucher im Bürgerhaus in Ettenhausen an der Suhl den Vortrag über ein Bildungsprojekt für gefährdete Kinder in Ruanda, das der Ökumenische 1Welt-Kreis im Erbstromtal seit 2007 unterstützt.

Eingeladen hatte der Architekt Hans-Dieter Metzner aus Ettenhausen, der im Sommer 2011 erstmals nach Ruanda reiste, um dort seine beiden Patenkinder zu besuchen, die ihm vom 1Welt-Kreis vermittelt worden waren.

Der Leiter des 1Welt-Kreises, Pfarrer Gerhard Reuther aus Ruhla, stellte den Kreis und seine Aktivitäten vor und gab einen kurzen Einblick in die jüngste Geschichte dieses wundervollen Landes Ruanda im Herzen von Afrika, das im Jahr 1994 durch einen schrecklichen Völkermord ins Elend gestürzt wurde.

Anhand von Bildern und persönlichen Reise-Schilderungen vermittelte Metzner einen Eindruck von der heutigen Situation im Land. Einerseits mit einer traumhaft schönen Natur gesegnet, ist Ruanda ein Land, in dem der Wille und die Tat zur Versöhnung und Veränderung sicht- und erlebbar ist.
Andererseits werfen die Ereignisse von 1994 bis heute ihre Schatten auf Land und Leute. Leidtragende sind, wie so oft, die Kinder. Und derer nimmt sich das Projekt an, das von dem ruandischen Verein «Initiative zur Förderung inklusiver Pädagogik e.V.» (AIEDR) geleitet wird.

Der Verein verfolgt den Ansatz der inklusiven Pädagogik, die besagt, dass allen Menschen – unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen Lernbedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen – die gleichen Möglichkeiten offen stehen sollen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln. Nicht der Lernende muss sich in ein bestehendes System integrieren, sondern das Bildungssystem muss die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigen und sich an sie anpassen.

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Der 1Welt-Kreis kooperiert mit AIEDR, indem er Paten für Kinder und Jugendliche sucht, um ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen. Er wirbt außerdem um Fördermitglieder und Spender, die die Arbeit des Vereins unterstützen.

Dieses Projekt stellte Pfr. Reuther im Anschluss an Metzners Reiseimpressionen vor, bevor schließlich Gelegenheit zu Fragen und Gespräch war. Unter den Besuchern waren auch Paten aus Eisenach und eine Frau aus Ettenhausen, die großzügig Mittel für die medizinische Behandlung einer jungen Frau zur Verfügung gestellt hatte, welche während des Völkermords schwer verwundet worden war.

Informationen über das Kinderhilfsprojekt in Ruanda können von Pfr. Reuther in Ruhla erbeten werden unter Telefon (036929) 62137, über das dafür startende Bau-Projekt bei Architekt Hans-Dieter Metzner in Ettenhausen, Telefon (036925) 91932 oder im Internet auf der Website des Vereins AIEDR www.aiedr.net/d/index.html

Hans-Dieter Metzner und Pfarrer Gerhard Reuther sind auch gern bereit, auf Einladung von kirchlich, gesellschaftlich und politisch engagierten Gruppen über das Projekt zu informieren.

Der 1Welt-Kreis freut sich über aktive Mitstreiter für seine vielfältigen Aktivitäten und über Spenden für das Projekt in Ruanda. Spendenkonto der Ev. Kirchgemeinde Ruhla, Kontonummer 26638, BLZ 84055050, bei der Wartburgsparkasse, Verwendungszweck: PatRuanda.