„Wir alle können etwas tun“

Landesbischöfin Ilse Junkermann ruft die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mittel¬deutschland (EKM) zur Fürbitte anlässlich der am Montag (7.12.) beginnenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen auf. „Lassen Sie uns beten für die Beratungen und Verhandlungen auf dem Klimagipfel, dass sich die Teilnehmer ganz vom Willen um freundliche Lebensbedingungen für alle Geschöpfe auf dieser Erde leiten lassen“, so die Bischöfin.

Die prognostizierten Folgen der Klimaveränderungen seien beängstigend. Die Szenarien, was die Menschheit an Belastungen zu erwarten habe, würden bereits Realität. Als Beispiele nennt Junkermann das Ausbleiben von lebensnotwendigen Regenzeiten in Teilen Afrikas, Fluchtbewegungen angesichts verheerender Überschwemmungen und Wetterextreme in rascher Folge. „Wir in den reichen Ländern der Erde tragen mit unserem ungebremsten Energieverbrauch die Hauptschuld an der Misere. Damit sind wir auch besonders verantwortlich.“

Die Weltfamilie müsse am Verhandlungstisch bleiben und sich auf konkrete Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasen einigen. Aber auch jede und jeder könne etwas beitragen. „In jedem Haushalt, jedem Büro, an jedem Arbeitsplatz kann Energie eingespart werden.“ Man könne auf unnötige Autofahrten verzichten oder bei Stand-by-Schaltungen den Stecker ziehen.

Die Landesbischöfin verweist zugleich darauf, welche Überzeugungen ein solches persönliches Engagement tragen können: „Das Leben ist uns geschenkt. Uns das bewusst zu machen, hilft, sorgsam mit der Gabe des Lebens umzugehen. Die Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer öffnet uns die Augen für die Umwelt und für das Lebensrecht unserer Nachkommen.“

Vom 7. bis 18. Dezember treffen sich in Kopenhagen die Regierungen der ganzen Welt, um ein internationales Klima-Abkommen auszuhandeln. Es soll auf das Kyoto-Abkommen folgen und 2013 in Kraft treten. Laut Wissenschaft bleibt nur noch wenig Zeit, die Treibhausgase in einem Maße zu senken, dass die globale Durchschnittstemperatur um maximal zwei Grad Celsius ansteigt. Schon diese Erwärmung wird enorme Folgen nach sich ziehen. Werden notwendige Klimaschutzmaßnahmen jedoch versäumt, droht der Klimawandel unkontrollierbar zu werden. Wissenschaftler empfehlen deshalb eine Reduzierung um minus 40 Prozent bis 2020 gegenüber den Emissionen von 1990.