125 Jahre Thüringer Museum: Sonderausstellung „Herrscherwelle und Bürgergeist“ eröffnet
Mit der Vernissage der Sonderausstellung „Herrscherwille und Bürgergeist“ feierte die Stadt Eisenach den Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum 125-jährigen Bestehen des Thüringer Museums Eisenach (TME). Zahlreiche Gäste waren hierzu am heutigen Samstag, 30. November 2024, ins Stadtschloss gekommen. „Die Möglichkeit, das Museum mit einer Jubiläumsausstellung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zur rücken, hat man nicht allzu oft. Wir hatten diese Chance und hoffen sehr, dass wir sie im Urteil der Besucher auch genutzt haben“, sagte Dr. Reinhold Brunner, kommissarischer Leiter des TME, in seiner Begrüßung. Die Musikschule „Johann Sebastian Bach“ bereicherte das vielseitige Programm musikalisch.
Oberbürgermeister Christoph Ihling unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des TME für die Stadt und ihre Bürger: „Ein Museum, das seine Geschichte nicht kennt, wird keine Zukunft haben. Lassen Sie mich das noch weiter fassen: Eine geschichtsvergessene Bürgerschaft wird die Probleme der Zukunft nicht meistern können. Wir brauchen und wollen das Thüringer Museum – nicht nur im Jahr seines 125. Bestehens, sondern auch im 126. Jahr und weit darüber hinaus.“
Kulturelles Erbe Eisenachs einzigartig erzählt
Die Laudatio hielt Ute Lieske, langjährige Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied des Fördervereins „Freunde des Thüringer Museums“ e.V.: „Ein Museum von solcher Bedeutung lebt von den Menschen, die es gestalten und unterstützen. Wir sind auf einem guten Weg mit vielen engagierten Mitarbeitern. Sie alle haben das Thüringer Museum durch ihre Leidenschaft und ihren Einsatz zu einem Ort der Begegnung und des Erlebens gemacht“, sagte sie und hob die Verbindung zwischen dem kulturellen Engagement der Bürger und den musealen Anfängen hervor.
Die Sonderausstellung ist ab Sonntag, 1. Dezember, geöffnet und wird noch bis zum 24. Mai 2025 zu sehen sein. Sie erzählt die spannende Geschichte des TME seit seiner Gründung im Jahr 1899. Erstmals setzt das Museum auf eine Audioführung, die per QR-Code auf Smartphones abrufbar ist – ein modernes Angebot, das nach dem einmaligen Download ohne Internetverbindung funktioniert. Alternativ steht ein klassisches Booklet zur Verfügung.
Zentraler Bestandteil der Ausstellung sind die ersten 100 Sammlungsstücke des Museums, die in einer großen Vitrine präsentiert werden. Für 25 weitere Exponate wurde die individuelle Geschichte aufwendig recherchiert und ansprechend aufbereitet. Videosequenzen aus der Museumsgeschichte ergänzen die Schau und bieten einen einzigartigen Einblick in das kulturelle Erbe Eisenachs.
Dank an die Förderer
„Das Thüringer Museum ist mehr als ein Ort der Geschichte – es ist ein gemeinsamer Raum der Eisenacher, in dem unsere Kultur lebendig wird und Menschen zusammenkommen können“, sagte Ingo Wachtmeister, hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Eisenach. Er nutzte die Gelegenheit, um den Unterstützern der Ausstellung zu danken: der Thüringer Staatskanzlei, die 12.500 Euro gegeben hatte, der Wartburg-Sparkasse (5000 Euro), dem Förderverein „Freunde des Thüringer Museums“ e.V. sowie den beteiligten Handwerksbetrieben und Partnern. Besonderen Dank richtete Ingo Wachtmeister ans Team des Museums, das erneut in Eigenregie eine innovative und wegweisende Ausstellung konzipiert hatten. Das grafische Layout wurde in Zusammenarbeit mit dem Studio Albert aus Dresden, das das TME bei der Umsetzung des Museumskonzeptes unterstützt, entwickelt.