175 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hörschel

Auf eine 175-jährige Tradition kann die Freiwillige Hörschel im Jahr 2011 zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1836 zurück. Aus verschiedenen Dokumenten des Thüringer Staatsarchivs Gotha lässt sich die Entwicklung der Wehr mit ihrer Technik und den Mannschaften nachvollziehen. Jedoch sind auch viele Berichte und Fotografien im Zuge des 2. Weltkrieges verloren gegangen.

Ortschronist Manfred Kaiser berichtet:
Das ursprüngliche Gerätehaus mit Schlauchturm stand unweit der heutigen Gaststätte. Nach einem Beschuss der Amerikaner im 2. Weltkrieg fiel das Feuerwehrhaus am 1. April 1945 den Flammen zum Opfer. Auch die Spritze ging verloren, obwohl die Einwohner diese zuvor außerhalb des Ortes in einer Scheune in Sicherheit gebracht hatten, wurde diese ebenfalls Raub der Flammen. Erhalten blieb aus dieser Zeit eine historische Schlauchhaspel. Diese wurde 1996 restauriert.

Nach dem Krieg gründete sich die Wehr 1950 neu. In der Nähe des heutigen Rennsteighauses entstand Ende der 1950er Jahre eine neue Unterstellmöglichkeit für die Feuerwehrtechnik. Diese wird bis heute genutzt.
In der Nachkriegszeit standen neben den Brandschutzkontrollen auch Ernte- und Grünpflegearbeiten für die Kameraden auf dem Dienstplan. Ebenfalls nahm die Kommandostelle Hörschel auch an ortsübergreifenden Übungen und Wettkämpfen teil. Unterstellt war sie innerhalb der Kommandostruktur dem Wirkungsbereich von Neuenhof.

Seit dem 2. Weltkrieg wurde die Wehr von zehn Wehrleitern angeführt: Daniel Kirchner, Oskar Krey, Herbert Kallenbach, Hans Arnold, Günter Linke, Dieter Hoßfeld, Fritz Reumschüssel, Siegfried Leischner, Bernd Leischner und Stefan Weghenkel.

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Stolz kann die Wehr auf die bereits 1988 gegründete Frauengruppe sein. Ebenfalls bildete sich Mitte der 1990er Jahre die Jugendfeuerwehr. In zahlreichen Wettkämpfen konnten sowohl die Männer- als auch die Frauen- und Jugendmannschaften Siege für Hörschel erringen. Darunter auch acht Stadtmeistertitel.

Einen Höhepunkt stellte die Gründung des Feuerwehrvereins Hörschel e.V. am 24. November 1995 dar. Der Verein war inzwischen bereits mehrmaliger Ausrichter des Stadtfeuerwehrtages. Vorsitzender des Vereins ist seit 1994 Bernd Leischner. Zudem war der Verein in der Vergangenheit unermüdlich bei Dorffesten, Arbeitseinsätzen oder dem Neubau der Grillhütte im Jahre 2010 aktiv. Diese ehrenamtliche Arbeit wird derzeit von 36 Vereinsmitgliedern geleistet. Von ihnen sind19 Kameraden und Kameradinnen in der aktiven Feuerwehr. Bei zwei Brand- und drei Hochwassereinsätzen im Jahr 2011 mussten sie ihr Können unter Beweis stellen.

Die Alters- und Ehrenabteilung hat elf Mitglieder. Einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Wehr bildet die Jugendfeuerwehr mit sechs Jungen und Mädchen.

Wenn es ernst wird rückt die Wehr mit einem VW LT35 aus dem Jahr 1983 aus. Das Tragkraftspritzenfahrzeug bietet sowohl der neuen Pumpe aus dem Jahr 2009 als auch sechs Einsatzkräften Platz. Neben dem Fahrzeug kann die Feuerwehr auch mit einem Schlauchboot Hilfe leisten. Das Fahrzeug wurde 1994 für 18000 Mark angeschafft. Aus dieser Zeit existiert auch eine Partnerschaft zu der Gemeinde am Hohen Meißner, welche mit regelmäßigen Treffen gepflegt wird. Zudem erinnert am Ortseingang von Hörschel eine deutsche Eiche an die Verbindung ins Hessische.

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