25.11. ichhandlejetzt!: Kampagne der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten und Netzwerke zur Hilfe für Betroffene von häuslicher Gewalt

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November sagen Thüringer Gleichstellungsbeauftragte entschieden NEIN zu jeder Form von Gewalt. Gemeinsam mit den regionalen Netzwerken gegen häusliche Gewalt machen sie auf die vielfältigen thüringenweit vorhandenen Beratungsangebote aufmerksam. Vom 15. bis zum 25. November 2022 erscheint in einer Kampagne jeden Tag ein neues Thema in den sozialen Netzwerken mit Hilfe eines „fiktiven Tagebuches“ einer betroffenen Frau.

Auch die Stadt Eisenach beteiligt sich. Die Kampagne wird von den Oberbürgermeister*innen, den Bürgermeister*innen sowie den Landrät*innen der beteiligten Kommunen unterstützt.

Keine Gewalt! Holen Sie sich Hilfe in einer der vielen Beratungs- und Hilfestellen in Thüringen, appelliert Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit ihren Amtskolleg*innen.

Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Quentel sagt:

Mit der gemeinsamen Social-Media-Kampagne sollen von häuslicher oder sexueller Gewalt betroffene Frauen informiert werden, wo sie hier in Eisenach Unterstützung bekommen können. Ebenso aber auch Angehörige, Freunde, Nachbarn und andere Menschen im sozialen Umfeld. Sie sollen nicht wegsehen, sondern Betroffene aktiv unterstützen.

Zusätzlich zu den täglichen Veröffentlichungen sind rund 80 Thüringer und bundesweite Beratungs- und Hilfsangebote auf der Internetseite www.handle-jetzt.de mit weiteren Informationen aufgelistet. Organisiert wird diese Kampagne von der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Thüringen.

Anzeige

Hintergrund: Gewalt kann viele Gesichter haben. Sie kann uns zu Hause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum oder im Netz begegnen. Gewalt beginnt auch nicht mit körperlicher Gewalt. Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle können ebenfalls Formen von Gewalt sein. Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es „2020 mehr als 148.000 Opfer von Partnerschaftsgewalt. 80,5 Prozent davon sind Frauen […]. Jede Stunde werden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Alle zweieinhalb Tage stirbt eine Frau durch die Gewalttat ihres Partners oder Ex-Partners“, informiert die Bundesregierung.[1]

Vom 15. bis zum 25. November 2022 erscheint in einer Kampagne jeden Tag ein neues Thema in den sozialen Netzwerken mit Hilfe eines „fiktiven Tagebuches“ einer betroffenen Frau. Daher sind im Tagebuch verwendete Namen rein zufällig. Es geht um rund 80 Thüringer und bundesweite Beratungs- und Hilfsangebote für alle von Gewalt betroffene Menschen. Die Beratungen finden vertraulich und auf Wunsch anonymisiert statt. Sie sind unter dem Link www.handle-jetzt.de zu finden. Mit dieser Botschaft sollen Betroffene und deren Umfeld erreicht werden: Gewalt muss niemand aushalten. Es gibt vertrauliche, kostenfreie und auf Wunsch anonyme Angebote in allen Regionen Thüringens. Die Kampagne soll motivieren, nicht länger auszuhalten, sondern etwas zu unternehmen und die eigene Situation zu verbessern. Viele Menschen trauen sich aus Scham und Verzweiflung nicht aus der Tabuzone „Häusliche Gewalt“ heraus. Sie sollen wissen, dass sie nicht alleine sind und allein gelassen werden, wenn Sie ihre Situation verändern wollen. Die Kampagne soll auch das Umfeld von Betroffenen erreichen. Das Umfeld sind Angehörige, Freund*innen, Bekannte, die Hausgemeinschaft, der Verein, der Kindergarten, die Schule, die Kollegin oder der Kollege. Dieses Umfeld soll nicht wegsehen, sondern betroffene Menschen aktiv unterstützen und Betroffene auf die zahlreichen Hilfsangebote hinweisen.

Für diese Initiative haben sich erstmals in dieser Form zusammengeschlossen: Die Thüringer Beauftragte für Gleichstellung von Frau und Mann sowie 18 kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Städte und Landkreise: Apolda, Eisenach, Gera, Landkreis Greiz, Ilmenau, Ilm-Kreis, Jena, Kyffhäuserkreis, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Saale-Holzland-Kreis, Saalfeld, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Sondershausen, Wartburgkreis, Weimar und Landkreis Weimarer Land.

Gemeinsam sagen die Städte und Landkreise mit ihren Netzwerken und der Landesgleichstellungsbeauftragten Gabi Ohler: „Keine Gewalt! Holen Sie sich Hilfe in einer der vielen Beratungs- und Hilfestellen in Thüringen“

Apolda: Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand
Eisenach: Oberbürgermeisterin Katja Wolf
Gera: Oberbürgermeister Julian Vonarb/Dezernentin Jugend und Soziales Sandra Wanzar
Ilm-Kreis: Landrätin Petra Enders
Ilmenau: Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß
Jena: Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche/Sozialdezernent Eberhard Hertzsch
Kyffhäuserkreis:  Landrätin Antje Hochwind-Schneider/Dezernentin Soziales Jugend, Gesundheit und Arbeit Sabine Bräunicke
Mühlhausen: Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns
Nordhausen: Oberbürgermeister Kai Buchmann
Rudolstadt: Bürgermeister Jörg Reichl
Saale-Holzland-Kreis Landrat Andreas Heller/Abteilungsleiterin Soziales, Jugend und Gesundheit Kathrin Nestler
Saalfeld: Bürgermeister Dr. Steffen Kania
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt: Landrat Marko Wolfram
Sondershausen: Bürgermeister Steffen Grimm/Abteilungsleiterin Fachbereich Kinder, Jugend und Sport Mareen Biedermann
Wartburgkreis: Landrat Reinhard Krebs
Weimar: Oberbürgermeister Peter Kleine/Bürgermeister Ralf Kirsten
sowie der Landkreis Greiz und der Landkreis Weimarer Land

[1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/partnerschaftsgewalt-1984192#:~:text=2020%20wurden%20insgesamt%20148.031%20Opfer,insgesamt%20seit%202015%20kontinuierlich%20steigen.

 

Anzeige
Anzeige