25. Deutscher Fachkongress für kommuales Engergiemanagement in Eisenach
Am heutigen Montag, 12. Juni, startete in Eisenach der zweitägige 25. Deutsche Fachkongress für kommunales Energiemanagement.
Besonders freue ich mich, dass wir als bisher kleinste Stadt den Kongress zu seinem 25. Jubiläum ausrichten dürfen. Ich bin mir sicher, dass dies den besonderen Charakter und Fokus in diesem Jahr prägen wird, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.
Der diesjährige Fachkongress stand unter dem Motto „Wärmewende gestalten – Wie Kommunen ins Handeln kommen!“
Die Stadt Eisenach richtet den Kongress gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (difu), in Kooperation mit dem Arbeitskreis Energiemanagement des Deutschen Städtetages, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur aus. Auf dem seit 1995 jährlich stattfindenden Fachkongress werden neue Verfahren, Ansätze und Beispiele aus der Praxis von Energiebeauftragten und Klimaschutzmanagern vorgestellt und diskutiert. Damit ist der Kongress traditionell eine Plattform für einen intensiven Erfahrungsaustausch „aus der Praxis für die Praxis“.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Oberbürgermeisterin Katja Wolf, Minister Bernhard Stengele, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz und durch Frank Kuhlmey, Bereichsleiter kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement, Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA).
Unsere Gemeinden, Städte und Landkreise sind die wichtigsten Akteure bei der Energiewende. Sie kennen die Gegebenheiten vor Ort, sprechen mit Bürgerinnen und Bürgern und können dadurch passgenau die richtigen Maßnahmen erkennen und umsetzen. Deshalb freut es mich auch, dass die Zahl der Kommunen mit einem eigenen Energiemanagement weiterwächst. In Rathäusern, Verwaltungsgebäuden, Sporthallen oder Schulen steckt noch viel Einsparpotenzial. Für unser Ziel Klimaneutralität in 20 Jahren müssen wir jetzt die Weichen stellen, sagte Energieminister Bernhard Stengele heute in Eisenach.
Die Ereignisse des letzten Jahres haben es überdeutlich gemacht: Die Wärmewende in Deutschland muss zügig umgesetzt werden. Neben der Versorgung mit sicherer und bezahlbarer Wärme stehen gerade auch die Fragen nach der Berücksichtigung des Klimaschutzes auf der Agenda.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Nutzung von erneuerbaren Energien. Den Kommunen kommt beim Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung im Wärmesektor eine besondere Bedeutung zu: Da Wärme nur sehr begrenzt transportfähig ist, muss jeweils vor Ort geplant und entschieden werden, wie eine dekarbonisierte Wärmeversorgung aussehen könnte. Kommunen können hier gestaltend und koordinierend die notwendigen Akteure zusammenbringen und Lösungen entwickeln. Eine wichtige Grundlage für die Wärmewende kann die systematische Wärmeplanung sein.
Wie wichtig das Gelingen der Wärmewende für uns alle ist, machen uns die aktuellen Nachrichten geradezu täglich bewusst. Um passende Lösungen für die Menschen vor Ort zu schaffen, spielen die Kommunen eine besondere Rolle. Sie stehen dabei vor der Herausforderung, neben dem Klimaschutz auch soziale Aspekte zu berücksichtigen., Cornelia Rösler, Leiterin Forschungsbereich Umwelt des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu).
Nur gemeinsam können wir die Wärmewende gestalten und den Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung eben, betonte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.
In diesem Zusammenhang ist es umso erfreulicher, dass die Stadt Eisenach entschieden hat, als eine der ersten Städte in Thüringen, eine kommunale Wärmeleitplanung zu erstellen.
Das findet auch Professor Dr. Dieter Sell, Geschäftsführer der Landesenergieagentur ThEGA, für ihn stellvertretend war Frank Kuhlmey anwesend:
Die aktuelle Energiekrise stellt Thüringer Kommunen vor große Herausforderungen. Als Landesenergieagentur bemerken wir, dass der Beratungs- und Informationsbedarf stark gestiegen ist. Wir stellen aber auch fest, dass sich viele Kommunen bereits auf den Weg gemacht haben und Projekte umsetzen, die ihre Energiekosten reduzieren. Eisenach geht zum Beispiel bei den Themen Wärmeplanung und Energiemanagement mit gutem Beispiel voran und ist deswegen der perfekte Gastgeberort für den Fachkongress. Mein Team und mich freut es sehr, dass der Kongress erstmals in Thüringen stattfindet und dass die ThEGA als Kooperationspartner einen wichtigen Beitrag zum Gelingen beisteuern durfte.
Während des Kongresses werden 16 Workshops mit den Themenschwerpunkten Energie im Gebäudemanagement, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Kommunikation – Motivation – Partizipation angeboten. Seitens der Stadtverwaltung hielt der Energiemanager Walter Medek gemeinsam mit Frank Kuhlmey, Bereichsleiter Energie- und Klimaschutzmanagement der ThEGA, einen Vortrag zum „Aufbau und Qualitätssicherung des Energiemanagements unter Nutzung von kom.EMS“ halten. Dabei wurde auch das von der Stadt Eisenach und evb gemeinsam entwickelte Stromkreisbilanzmodell vorgestellt.
Außerdem fanden sechs Exkursionen zu „best-practice-Beispielen“ in der Region statt. Beteiligt waren die Robert Bosch Fahrzeugtechnik Eisenach GmbH, OPEL-Werk Eisenach, Wartburg-Sparkasse, Sportbad Eisenach GmbH, Windkraftpark der Thüringer Windenergie GmbH in Mihla und eine Exkursion zur sanierten Mosewaldschule unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Bereits im vergangenen Monat wurde die Stadt Eisenach mit dem „Kom.EMS basis“ der Energieagenturen Baden Württembergs, Sachsens, Sachen Anhalts und Thüringens (ThEGA) zertifiziert. Im Zuge des Kongresses nahm Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit Energiemanager Walter Medek das Zertifikat von Minister Stengele entgegen. Kom.EMS steht für Kommunales Energiemanagement-System und ist ein onlinebasiertes Werkzeug zur Qualitätssicherung und Bewertung von Energiemanagementsystemen in Kommunen und bietet die Möglichkeit, das Energiemanagement einer kommunalen Verwaltung anhand von transparenten Kriterien zu bewerten, zu optimieren und zu verstetigen. So kann beispielsweise die Wirksamkeit von Förderprogrammen überprüft werden.
Zum Abschluss des ersten Tages findet ein Empfang für alle Teilnehmende satt. Hier bietet sich die Möglichkeit für weitere Netzwerkarbeit und gemeinsamen Austausch.
Die Stadt dankt allen Sponsoren und Kooperationspartnern, ThEGA, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, evb, Wartbug-Sparkasse, TEAG und der Stadtwirtschaft Eisenach für die Unterstützung des Kongresses.