60 Jahre Deutscher Meister der DDR im Feldhandball

Stadt und ThSV und ehemalige Spieler erinnern an sportlichen Erfolg 1958

60 Jahre ist es her, dass die legendäre Mannschaft von Motor Eisenach den Titel des Deutschen Meisters im Feldhandball der DDR holte. Ingo Wachtmeister (Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales und Kultur) empfing gestern, 11. Oktober, gemeinsam mit Shpetim Alaj (Präsident ThSV), Rene Witte (Manager ThSV) und Thomas Levknecht (Pressesprecher ThSV) drei der ehemaligen Helden, Horst Ehrhardt, Wolfgang Eisenhardt und Frieder Singwald, im Eisenacher Rathaus. Auch der Präsident des Landessportbundes, Peter Gösel, war gekommen, um den Männern die Ehre zu erweisen.

Ingo Wachtmeister hieß die Anwesenden, im Besonderen die ehemaligen Spieler, herzlich willkommen:

Mir ist es eine Ehre, Sie hier im Eisenacher Rathaus zu empfangen. Es ist eine großartige Leistung, die Sie damals vollbrachten. Damit haben Sie bis heute das Leben und den Sport in der Stadt geprägt. Danke dafür.

Die drei erinnern sich noch gut an den Nachmittag des 12. Oktober 1958:

Wir spielten bei strömenden Regen und der Rasen war glitschig, das war wohl unser Vorteil. Wir hatten einen festeren Stand, so Ehrhardt.

Sie erzählten von den bewegenden Momenten von vor 60 Jahren und redeten über die Unterschiede des Handballs von damals und heute. Der Präsident des ThSV, Shpetim Alaj, bedankte sich bei den Titelträgern:

Ihr habt damals den Grundstein für den ThSV gelegt. Es ist einfach großartig, was Ihr für uns und die nächste Generation geleistet habt.

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Er dankte auch Manager Rene Witte und Pressesprecher Thomas Levknecht für die Vorbereitungen des Jubiläums. Bereits am Samstag, 6. Oktober, wurden die drei Helden vor 2018 Zuschauern in der heimischen Werner-Aßmann-Halle geehrt.

Mit so einer Aufmerksamkeit hat nach 60 Jahren doch niemand gerechnet, lachte Frieder Singwald. Ehrhardt ergänze: Das war ein Gänsehautmoment.

Gemeinsam schauten sich die Anwesenden einen Beitrag des DDR-Fernsehens, der „Sportstaffette“, an. Dieser wurde ungefähr zwei Monate nach dem Titelgewinn im Vereinslokal der Motor-Handballer „Sonne“ aufgenommen.

Ihr seid nicht die letzten Helden von damals, Ihr seid die ersten Helden!, betonte Rene Witte, neuer Manager des ThSV, abschließend.

Eine besondere Ehre – Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Im Oktober 1958, in den Tagen nach dem Titelgewinn, wurde die Meister-Mannschaft im Eisenacher Rathaus empfangen. Dabei verewigten sich Spieler, Trainer und Betreuer im Goldenen Buch der Stadt.
60 Jahre später, die erneute Ehre. Unter der Überschrift

Wir erinnern an 60 Jahre Deutscher Feldhandballmeister der DDR – BSG Motor Eisenach, unterschrieben Horst Ehrhardt, Wolfgang Eisenhardt und Frieder Singwald erneut im Golden Buch, dem Ehrenbuch der Stadt.

Rückblick
Motor Eisenach, die Handballer der Betriebssportgemeinschaft aus dem Automobilwerk Eisenach, holte sich 1958 völlig überraschend den Titel des Deutschen Meisters im Feldhandball der DDR.
Vor 9.000 Zuschauern gewann die Eisenacher Mannschaft im Kurt-Wabbel-Stadion in Halle den Titel gegen den klaren Favoriten SC Empor Rostock. 900 Fans aus Eisenach waren mit einem Sonderzug angereist, um ihre Mannschaft anzufeuern.

In den Jahren 1956 und 1957 reichte es unter Trainer „Horti“ Schmidt bereits zur Vizemeisterschaft.

Das waren bereits tolle Erfolge, über die heute leider kaum jemand spricht, betont Frieder Singwald, der vor 60 Jahren über die Außenbahn die Ostseestädter überraschte.

Auch in diesen beiden Jahren hieß der Finalgegner SC Empor Rostock. Im dritten Anlauf hat es die Mannschaft von Motor Eisenach um den aus Calbe gekommenen, als Spielertrainer fungierenden Werner Aßmann dann geschafft. Das Endergebnis 13:11 für Eisenach und damit die Sensation – der Meistertitel. Die heutige Spielstätte des ThSV Eisenach, die Werner-Aßmann-Halle, im Sportkomplex Katzenaue trägt den Namen des damaligen Nationalspielers und Spielertrainers.