Alternativen werden gar nicht in Betracht gezogen

Fragen gegenüber, ob es auch andere Möglichkeiten gibt, die Salzlauge aus Neuhof bei Fulda anders zu entsorgen, als mit einer Pipeline in die Werra zu leiten, begegnet Kali+Salz mit dem Hinweis, dass diese Werraeinleitung alternativlos sei. Andere Entsorgungswege wäre nicht machbar oder zu teuer und kämen deshalb nicht in Betracht. Auch stellt die zusätzliche Einleitung der Lauge in die Werra für das Regierungspräsidium in Kassel kein Problem dar.

In einer Sitzung des Umweltausschusses des Werra-Meissner-Kreises (Hessen) am 25. September 2006 hat sich diese Einstellung auf erschreckende Weise gezeigt. Der grüne Kreistagsabgeordnete Armin Jung sagt dazu: «Die Kaliförderung im Werk Neuhof soll noch 40 Jahre andauern, während die 65 km lange Rohrleitung über 700 Jahre betrieben werden soll. Allein die Nennung einer solchen Betriebsdauer ist verwegen. Darüber hinaus haben es die Vertreter von Kali+Salz im Umweltausschuss abgelehnt, plausible Angaben zu den voraussichtlichen Kosten und zur Finanzierung zu machen. So bleibt die Befürchtung bestehen, dass die Salzeinleitung in die Werra irgendwann auch noch mit Steuermitteln finanziert werden muss.»
Der Vorstand des Regionalverbandes und die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN in Eisenach lehnen den Bau der Salzlaugenpipeline ab und fordern die Firma Kali+Salz auf, alternative Möglichkeiten ernsthaft zu prüfen. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen für die vom ihm verursachten Umweltschäden nicht aufkommen und die Finanzierung der Allgemeinheit aufbürden will. Zugleich begrüßt es die Fraktion, dass sich die Bevölkerung nicht über den Tisch ziehen lässt und die Bürgerinitiativen in Thüringen und Hessen «Rettet die Werra» und «Für ein lebenswertes Werratal» die Belange der Menschen an der Werra vertreten.