Attraktive und l(i)ebenswerte Ortsteile auch in Zukunft

Wie geht es in den Förderschwerpunkten der Dorferneuerung weiter?

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf ist froh, dass die Ortsteile Neukirchen, Wartha-Göringen und Neuenhof-Hörschel in das Dorferneuerungs- und Dorfentwicklungsprogramm des Freistaates Thüringen aufgenommen worden sind.

Das Förderprogramm soll dazu beitragen, dass sich die Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnisse in den Dörfern verbessern. Dazu gehören der Erhalt und der Ausbau dörflicher Strukturen ebenso wie der Erhalt historischer Bausubstanz, so Katja Wolf am 23. Januar im Rennsteigwanderhaus in Neuenhof-Hörschel.

Dort stellte sie gemeinsam mit den Vorsitzenden der Dorferneuerungsbeiräte Gisela Büchner (Neuenhof-Hörschel und Wartha-Göringen) und Eckhard Pecher (Neukirchen) sowie Kerstin Menge und Christiane Koch vom Stadtplanungsamt die Schwerpunkte der Dorfentwicklungsplanung vor.

Für die anerkannten Förderschwerpunkte sind über den gesamten Förderzeitraum bis 2023 Projekte in einem Kostenrahmen von rund 9,5 Millionen Euro geplant. Die Fördermittel sind jährlich zum Stichtag 15. Januar für konkrete Maßnahmen zu beantragen. Über die zu beantragenden Maßnahmen muss in jedem Jahr einzeln entschieden werden. Für den städtischen Haushalt 2019 hat das Fachamt 410.000 Euro angemeldet. Rund 92.000 Euro wurden bereits ausgegeben. Davon hat die Stadt Eisenach rund 64.000 Euro durch die Förderung über die Dorferneuerung erstattet bekommen, sodass ein Eigenanteil von rund 28.000 Euro aufgebracht wurde. Daraus wurden unter anderem auch die Gemeindlichen Entwicklungskonzepte (GEK) für Neukirchen und die westlichen Ortsteile Eisenachs – Neuenhof-Hörschel und Wartha-Göringen finanziert. Diese bildeten die Grundlage und waren Voraussetzung für die Anerkennung der Ortsteile als Förderschwerpunkte der Dorferneuerung. Noch vor Erstellung der GEKs wurden Dorferneuerungsbeiräte für die zwei Förderschwerpunkte gegründet. Gemeinsam mit den Dorfentwicklungsbeiräten entwickelte das Planungsbüro IPU GmbH die GEKs.

Die Bewohner der Ortsteile sind die Experten ihrer Heimat, sagte Kerstin Menge.

Mit ihnen wurden die Stärken und Schwächen der Orte analysiert, die Projekte entwickelt und priorisiert. Die Beiräte werden während des gesamten Prozesses beteiligt und wirken letztendlich auch an der Umsetzung der zahlreichen Projekte mit. Das Planungsbüro ist jetzt auch für Beratungs- und Betreuungsleistungen in den Förderschwerpunkten zuständig. Für die Beratung der Kommune steht der Stadtverwaltung eine Mitarbeiterin der IPU GmbH zur Seite.

Wir werben zudem dafür, dass auch Privatleute ihren Ortsteil mitgestalten und Anträge einreichen können, sagte Christiane Koch.

Interessierte können sich kostenfrei von der Architektin Colleen Michler zur privaten Antragstellung beraten lassen. Diese Beratungs- und Betreuungsleistungen werden von der Stadt Eisenach finanziert und zu 65 Prozent über die Dorferneuerung gefördert.

Die GEKs sowie alle notwendigen Informationen rund um die Antragstellung, alle benötigten Unterlagen und die Kontaktdaten zur Beratung sind auf der Webseite der Stadt Eisenach unter dem jeweiligen Ortsteil abrufbar unter: https://www.eisenach.de/rathaus/ortsteile-raete-und-buergermeister/

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Dorferneuerung in Neukirchen

Der Schlüssel für die erfolgreiche Entwicklung sind die Menschen in den Ortsteilen selbst. Dörfer sind Orte, in denen die Bewohner zu Akteuren werden, so Katja Wolf.

Um nah an den Bürgern zu sein, hat Mitte Dezember 2017 die erste Informationsveranstaltung in Neukirchen für die privaten Antragsteller stattgefunden. Mitte September folgte die zweite. Das Resultat: Zum 15. Januar 2018 sind drei private Anträge gestellt worden, zum 15. Januar 2019 weitere fünf Anträge. Dabei handelt es sich beispielsweise um Dachsanierungen, Fassadensanierungen, Austausch von Fenstern, Türen und Toren.

Die Stadt Eisenach hat 2018 in Neukirchen bereits ein Vorhaben umgesetzt – der Abriss des ehemaligen Wohnhauses Hohenlohestraße 12, welches seit acht Jahren leer gestanden hatte. Die frei gewordene Fläche wird für die Neuordnung der baulichen Strukturen in der Ortsmitte Neukirchens genutzt, nachzulesen ist das im GEK Neukirchen. Es enthält die Ziele, auf die städtebaulich hingearbeitet werden soll. Im Falle Neukirchens ein neu gestalteter Ortskern.

Wir wollen die historisch bedeutsame Ortsmitte, das Areal um die Kirche, die Alte Schule mit Lehrerwohnhaus, das Feuerwehrgebäude sowie die Teiche neu ordnen, sanieren und funktionell sowie baulich aufwerten, erklärte Christiane Koch.

Zudem sollen die Bushaltestellen an der Landesstraße und der fußläufige Verbindungsweg zur Erreichbarkeit der Haltestellen aus dem Ort barrierefrei ausgebaut werden. Für den Ausbau des Verbindungsweges wurde durch die Stadt Eisenach zum 15.01.2019 ein Antrag auf Förderung gestellt. Weiterhin sollen in den nächsten Jahren der Friedhof und der Stöckhof umgestaltet werden. Die Detailplanungen dazu beginnen noch in diesem Jahr.

Dorferneuerung der westlichen Ortsteile Neuenhof-Hörschel und Wartha-Göringen

Die westlichen Ortsteile Neuenhof-Hörschel und Wartha-Göringen erhielten die Anerkennung als Förderschwerpunkt im Oktober 2018, nachdem im Mai 2018 der Antrag beim Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) gestellt wurde. Seit Beginn des Jahres können nun die Anträge auf Förderung für kommunale und private Vorhaben gestellt werden. Diese müssen allerdings bis zum 15. Januar für das laufende Jahr gestellt werden. Trotz der begrenzten Zeit wurden von der Stadt zwei Anträge eingereicht. Mit einem Antrag soll der Spielplatz in Wartha, als Platz in der Ortsmitte, umgestaltet werden.

Wir wünschen uns, dass der Spielplatz neben der primären Spielfunktion für Kinder, ein barrierefreier, sozialer Treffpunkt und Ort der Kommunikation für alle wird, so Gisela Büchner.

Die Aufwertung der Ortsmitte und des Spielplatzes erhöht zudem die Aufenthaltsqualität, wertet das Ortsbild auf und verbessert die Wohnumfeldqualität, ergänzte Christiane Koch. Der zweite Antrag bezieht sich auf die Beratungs- und Betreuungsleistungen. Auch in den westlichen Ortsteilen können Interessente einen Förderantrag stellen.

Am 26. November 2018 fand die erste Informationsveranstaltung für die privaten Antragsteller im Bürgerraum Neuenhof statt. Die beratende Architektin und die Stadtverwaltung haben dabei über die Möglichkeiten einer Förderung informiert.

Im nächsten Jahr sind zudem die Umgestaltung des „Dorfangers“ und der barrierefreie Ausbau der angrenzenden Bushaltestelle in Neuenhof in Planung. Diese Maßnahmen werden in Verbindung mit dem geplanten Straßenausbau untersucht.

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