Auch die Fusion mit Schmalkalden-Meiningen ist zu prüfen

Wartburgkreis. Der Kreistag beschloss in seiner letzten Sitzung einstimmig eine Vorlage vom Marksuhler Bürgermeister Martin Trostmann, die theoretischen „Kosten“ einer Einkreisung Eisenachs für den Wartburgkreis und dessen Gemeinden zu berechnen. Hintergrund ist die Behauptung, dass die Sozialkosten Eisenachs bei der Rückkreisung den Wartburgkreis so arm machen würden, dass es ohne Zuschüsse vom Land nicht ginge.

Der Vorwurf von Landrat Krebs, mit der bloßen „Prüfung“ der Idee einer Fusion der Landkreise Wartburgkreis, Eisenach und Schmalkalden-Meiningen auf Landesebene würde Parteipolitik betrieben, kommt nach diesem Jammertheater also aus der völlig falschen Ecke.
Wäre Landrat Krebs nun konsequent und glaubwürdig, dann müsste der Trostmann-Beschluss erweitert werden und die „Kosten“ für den Wartburgkreis auch für die große Lösung mit Schmalkalden-Meiningen berechnet werden. Es geht um bares Geld für die Bürgermeister und letztlich für die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen.
Die Kreisumlage Schmalkalden-Meiningens, also das, was sich der Kreis von den Gemeinden als Quasi-Steuer holt, ist die niedrigste in ganz Thüringen. Eine Schulumlage wird nicht erhoben. Die Rücklage des neuen Gebildes würde sich hervorragend entwickeln und damit die Investitionskraft. SPD-Kreisvorsitzende Maik Klotzbach dazu:
Das wäre der wirtschaftlich stärkste Landkreis in ganz Thüringen. Und damit wären wir wettbewerbsfähig mit den Nachbarn in Hessen und Bayern. Bereits letztes Jahr haben wir diese Option vorgeschlagen.
Weitere Vorteile wären die intensivierte Zusammenarbeit in vielen Bereichen, bspw. Tourismusentwicklung in der Rhön, die dann in einem Landkreis zusammengefasst wäre. Ein gemeinsames Regionalmanagement bei der Wirtschaftsförderung ließe sich aufbauen. Auch für die Werra-Region und den Thüringer Wald ergeben sich positive Effekte durch das Zusammenwachsen.
Klotzbach folgert:
Herr Krebs soll den Bürgerinnen und Bürgern erklären, warum er bedauere, dass die Gemeinden mit der Rückkreisung Eisenachs weniger Geld für den Feuerwehrverein und den Kindergarten übrig hätten. Er nun aber gegen die Fusion mit Schmalkalden-Meiningen ist, die offensichtlich deutlich weniger kostet. Eben noch wollten er Stimmung machen mit dem Argument, es würde für die Bürger zu teuer. Nun ist er es aber, der erklären muss, warum es für die Bürger nicht billiger werden darf! Vielleicht spielt hier die Parteipolitik in der Tat eine Rolle. Fragt sich nur, von welcher Seite.
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