Ausbau der Marienstraße: Erster Bauabschnitt ist geschafft
Fertiggestellt ist seit Ende des Monats der erste Bauabschnitt der Eisenacher Marienstraße. Der grundhafte Ausbau wurde im Mai 2021 begonnen und umfasste den Bereich vom Frauenplan bis zur Barfüßerstraße – inklusive des Kreuzungsbereichs. „Ich gebe zu: Die Marienstraße hat uns Kopfzerbrechen bereitet. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun auf einen Straßenabschnitt blicken können, der städtebaulich ausgesprochen gelungen ist. Wenn auch der zweite Bauabschnitt geschafft ist, wird die Marienstraße eine würdige Achse zwischen der Wartburg beziehungsweise dem Mariental und der Innenstadt sein, für Einheimische und Touristinnen und Touristen gleichermaßen“, sagt Oberbürgermeister Christoph Ihling bei der Verkehrsfreigabe am heutigen Dienstag, 30. Juli 2024.
Qualitativ starke Aufwertung des gesamten Stadtraumes
Die wichtigste Fußwegeverbindung zwischen der Innenstadt und der Wartburg beziehungsweise dem Mariental wird zukünftig deutlich ruhiger und optisch ansprechender sein. Begrünung, Bänke sowie Stellplätze für Fahrräder und Trinkbrunnen schaffen eine Aufenthaltsqualität, die zum Flanieren einlädt. Durch das Anpflanzen neuer Bäume dient die neu geschaffene Vegetation gleichzeitig als Klimaanpassungsmaßnahme. An der Ecke Frauenplan -Rittergasse wurde eine Teilfläche zu Gunsten der großen Eiche entsiegelt. Auch die Straßenbeleuchtung wurde erneuert. Die Baukosten für die Komplexmaßnahme belaufen sich auf zirka 2,5 Millionen Euro – die Sicherung des Löbersbaches und die Erweiterung der Barfüßerstraße inbegriffen. Der erste Bauabschnitt wurde zu 80 Prozent mit Städtebaufördermitteln in Höhe von zirka 1,29 Millionen Euro unterstützt. Die verbleibenden 20 Prozent wurden als Eigenanteil der Stadt finanziert.
Mehrfach hatten in der Vergangenheit Unwägbarkeiten die Fertigstellung in weite Ferne rücken lassen. Lieferengpässe, beispielsweise für das Pflaster, bedingt durch die Corona-Pandemie und anschließend den Krieg in der Ukraine zogen sich durch die Bauzeit. Unerwartete Funde im Untergrund brachten nicht nur Zeugnisse der Altstadt zutage, sondern auch Bausünden der Vergangenheit. So stellte sich die gemauerte Führung des Löbersbaches als so desolat heraus, dass das Baufeld erweitert werden musste und eine komplette Neuplanung der statischen Ertüchtigung nötig wurde. Diese und weitere Hürden liegen inzwischen hinter den Bauleuten. Eine besondere Herausforderung war dabei die Fußgängerführung im Baubereich, die teilweise mitten durch die Kreuzung gelegt werden musste.
„Allen Anwohnerinnen und Anwohnern danke ich für ihre Geduld. Sie haben viel ertragen und auch wirtschaftliche Einbußen in Kauf nehmen müssen“, so Oberbürgermeister Christoph Ihling. Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt sind bereits abgeschlossen, die Fördermittel bewilligt. Auch diesmal wird der Ausbau als Komplexmaßnahme zwischen der Stadt Eisenach, den Eisenacher Versorgungs-Betrieben (Strom/Gas), dem TAV (Wasser/Abwasser) und PYUR (Telekommunikation) angegangen, da viele Versorgungsmedien einen erheblichen Erneuerungsbedarf aufweisen.
Einbahnstraßenregelung nun andersherum
Ab sofort gilt: Die Einbahnstraßenrichtung zwischen Barfüßerstraße und Frauenplan wird umgekehrt. Das bedeutet, dass von der Kreuzung Barfüßerstraße/Marienstraße entweder in Richtung Frauenplan (stadteinwärts) oder in Richtung Mariental (stadtauswärts) gefahren werden kann. Eine vollständige Durchfahrung der Marienstraße von der Innenstadt bis zur Wartburgallee ist nicht mehr möglich.
Zuvor war es so, dass ein nicht unerheblicher Teil des Durchgangsverkehres aus westlicher (Autobahn und B 7) und nördlicher (Landstraße nach Mühlhausen) Richtung über die Marienstraße abgewickelt wurde – als alternative Innenstadtdurchfahrung zur B 19. Dadurch kam es regelmäßig zu einem hohen Verkehrsaufkommen, das vermeidbar ist. Die geänderte Einbahnstraßenregelung entspricht den Vorgaben des Verkehrsentwicklungsplans 2035 und soll nach einer Testphase nochmals überprüft werden. Für Radfahrende bleibt die Marienstraße in beide Richtungen befahrbar.
Informationen der Eisenacher Versorgungsbetriebe (EVB-Netze)
1. Kanalisation:
Auftragsvolumen: ca. 460.000 Euro brutto
Gebaut wurden folgende Mischwasserkanäle:
- 11 Meter DN 500 (Beton)
- 110 Meter DN 400 (Kunststoff)
- 32 Meter DN 300 (Kunststoff)
- 65 Meter DN 250 (Kunststoff)
sowie 300 Meter Hausanschlussleitungen.
2. Trinkwasserleitungen
Auftragsvolumen: ca. 250.000 Euro brutto
Gebaut wurden:
- 200 Meter Durchmesser Nennweite 200 (duktile Gussleitung),
- 55 Meter Durchmesser Nennweite 150 (duktile Gussleitung),
- 15 Meter Durchmesser Nennweite 100 (duktile Gussleitung) sowie
- 150 Meter Hausanschlussleitungen.
INFORMATIONEN DER EISENACHER VERSORGUNGS-BETRIEBE (EVB NETZE)
1. EVB Netze Gas
Es wurden 205 Meter Versorgungsleitung (Niederdruck) verlegt. Hinzu kommen die Umbindungen und teilweisen Erneuerungen der vorhandenen Netzanschlüsse. Die Gesamtkosten betragen 122.000 Euro netto für Versorgungsleitung und Netzanschlüsse).
2. EVB Netze Strom
Mittelspannungs- und Niederspannungskabel wurden auf einer Länge von 260 Metern erneuert. Somit konnte auch die Netzkapazität erhöht werden. Zudem wurden die Hausanschlüsse erneuert sowie eine zusätzliche Trafostation errichtet. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf 230.000 Euro netto.