Ausgaben und Einnahmen der Thüringer Kommunen im Jahr 2016

Die Thüringer Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Landkreise hatten im Jahr 2016 Ausgaben in Höhe von 5,31 Milliarden Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 257,9 Millionen Euro bzw. 5,1 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hauptgründe für diese Entwicklung waren u. a. gewachsene Ausgaben für den laufenden Sachaufwand, höhere Ausgaben für soziale Leistungen und gestiegene Personalausgaben.

Für den laufenden Sachaufwand wurden insgesamt 958,6 Millionen Euro ausgegeben und damit 63,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg resultierte unter anderem aus höheren Mieten und Pachten und aus höheren Ausgaben für die Unterhaltung und Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen sowie des sonstigen unbeweglichen Vermögens.
Die Ausgaben für soziale Leistungen fielen mit insgesamt 1,41 Milliarden Euro um 81,6 Millionen Euro höher aus als im Jahr 2015. Von den 1,41 Milliarden Euro waren u. a. 602,6 Millionen Euro für Sozialhilfe (+ 10,9 Millionen Euro), 256,8 Millionen Euro für die Jugendhilfe (+ 60,1 Millionen Euro) sowie 110,7 Millionen Euro als Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (+ 36,5 Millionen Euro) zu zahlen. Die Ausgaben für die Leistungen im Rahmen von Hartz IV sind dagegen um 24,8 Millionen Euro auf insgesamt 394,1 Millionen Euro gesunken.
Die Personalausgaben sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 35,2 Millionen Euro bzw. 2,4 Prozent gestiegen und beliefen sich auf insgesamt 1,49 Milliarden Euro.
Die Ausgaben für Sachinvestitionen lagen in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor. Es wurden 2,2 Millionen Euro bzw. 0,4 Prozent mehr ausgegeben. Insgesamt beliefen sie sich auf 534,4 Millionen Euro, davon 449,4 Millionen Euro für Baumaßnahmen und weitere 85,1 Millionen Euro für den Erwerb von Sachvermögen.

An Einnahmen flossen in diesem Zeitraum 5,43 Milliarden Euro in die kommunalen Kassen. Das waren 176,3 Millionen Euro bzw. 3,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bei den Steuereinnahmen setzte sich die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fort. Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Einnahmen beliefen sich auf 1,57 Milliarden Euro und waren damit um 94,9 Millionen Euro höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hauptgründe hierfür waren die Mehreinnahmen aus der Gewerbesteuer (netto) in Höhe von 58,7 Millionen Euro und aus den Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer in Höhe von 25,8 Millionen Euro.
Den größten Anteil der Einnahmen bildeten die laufenden und investiven Finanzzuweisungen vom Land mit einem Volumen von 2,76 Milliarden Euro, das entsprach 50,8 Prozent an den Gesamteinnahmen. Davon wurden als laufende Zuweisungen und Zuschüsse sowie Erstattungen vom Land 2,48 Milliarden Euro gezahlt, die Zuweisungen für Investitionen vom Land betrugen 275,1 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist bei den laufenden und investiven Zuweisungen und Zuschüssen vom Land ein Anstieg in Höhe von 24,0 Millionen Euro festzustellen.
Aus Verwaltung und Betrieb nahmen die Kommunen mit insgesamt 682,1 Millionen Euro 26,6 Millionen Euro, vorrangig durch gestiegene Benutzungsgebühren und ähnliche Entgelte, mehr ein.

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