Ausstellungseröffnung Demokratiegeschichte

Ausstellung „Auf dem Weg zur modernen Demokratie – Die deutschen Freiheitsbewegungen von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“ der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte (GEDG) in Eisenach eröffnet

Die Stadtverwaltung Eisenach und die Wartburg-Stiftung präsentieren in Kooperation die neue Wanderausstellung der GEDG vom 1. September bis 6. November 2022 im Eisenacher Rathaus.

Am Mittwoch, 31. August 2022, eröffnete Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit Frau Dr. Franziska Nentwig, Burghauptmann und Vorstand der Wartburg-Stiftung, sowie Stephan Zänker, Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte (GEDG) und Geschäfts-führer des Weimarer Republik e.V., die Ausstellung „Auf dem Weg zur modernen Demokratie – Die deutschen Freiheitsbewegungen von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“. Die von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und der Thüringer Staatskanzlei geförderte Wanderausstellung der GEDG ist bis zum 6. November im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes im Markt 2 zu sehen, der Eintritt ist frei. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eigeladen, sich mit den bildreichen Ausstellungstafeln und dem interaktiven Multimediatool über die Anfänge unserer Demokratie zu informieren und ihrer wechselvollen Entwicklung nachzuspüren.

Für dieses Projekt haben sich die Wartburg-Stiftung, die GEDG und die Stadt Eisenach erstmals zusammengefunden. In einem Pressegespräch machten die Kooperationspartner zunächst auf die Bedeutung des Ausstellungsthemas aufmerksam, bevor die Exposition im Rahmen eines Empfangs mit zahl-reichen Ehrengästen feierlich eröffnet wurde. Sowohl Oberbürgermeisterin Katja Wolf als auch Frau Burghauptmann Dr. Franziska Nentwig bedankten sich sehr herzlich bei der GEDG für die Zurverfügungstellung der Wanderausstellung. Gesina Schiller-Hardt (Flöte) und Sylvia Löchner (Akkordeon) von der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ begleiteten den Empfang musikalisch.

Das uns anvertraute Erbe der politischen Mitbestimmung aller ist keine Selbstverständlichkeit. Es muss aktiv bewahrt werden. Unsere Aufgabe ist es daher, die Errungenschaft der Demokratie Tag für Tag zu verteidigen, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Sie freue sich darüber, dass die Wanderausstellung zur Demokratiegeschichte den aktuell laufenden Wissenschafts- und Begegnungssommer „Campusforum Zukunftszentrum Eisenach 2022“ bereichert.

Schon jetzt passiert Bildungsarbeit auf ganz niederschwellige Art und Weise. Jeder, der das Verwaltungsgebäude betritt, sieht sich unmittelbar der anschaulichen Ausstellung gegenüber, sagte die Oberbürgermeisterin.

Burghauptmann Dr. Franziska Nentwig betonte zur Ausstellung:

Die neue Wanderausstellung der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte, die jetzt von der Stadtverwaltung und der Wart-burg-Stiftung nach Eisenach geholt werden konnte, informiert über unsere frühe Demokratiegeschichte. Mit dem Wartburgfest von 1817 wurde vor unserer „Haustür“ ein Grundstein zur heutigen parlamentarischen Demokratie gelegt – jedoch wurden damals auch Bücher missliebiger Autoren verbrannt. Die Ausstellung vermittelt anschaulich Wissen über die oft widersprüchlichen Wege der Demokratiefindung und sie mahnt uns, die damit verbundenen Errungenschaften zu achten und zu bewahren.

Stephan Zänker hob hervor, dass wir aus den Erfahrungen der deutschen Demokratiegeschichte mit all ihren Rückschlägen und Brüchen viel lernen können:

Demokratie ist ein wertvolles Gut, sie wurde unter großen Opfern erkämpft, ist immer fragil und gefährdet und muss daher tagtäglich bewahrt und verteidigt werden.

Zum Projekt:
Wir leben heute in einer modernen, parlamentarischen Demokratie. Dies ist das Ergebnis eines langen und vielschichtigen Prozesses, in dem auch das Wartburgfest von 1817 in Eisenach eine Schlüsselrolle einnimmt. Die Wartburg-Stiftung, die sich derzeit ein erweitertes Themenprofil zu den Komplexen Freiheit und Demokratie erarbeitet, und die Stadt Eisenach, die Demokratie lebendig und partizipativ gestalten möchte, wollen dieses Thema aufgreifen. Fundierte historische Rückblicke und die anschauliche Vermittlung von demokratiehistorischen Zusammenhängen bilden dafür eine wesentliche Grundlage. Beide haben deshalb die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte (Mainz/Weimar) dazu eingeladen, die von ihr konzipierte neue Wanderausstellung im Eisenacher Rathaus zu präsentieren. Nach der kürzlichen Premiere im Landtag Rheinland-Pfalz wird die Ausstellung der GEDG nun erstmals in den neuen Bundesländern gezeigt. Sie informiert auf 16 illustrierten Tafeln mit interaktivem Multimediatool über entscheidende geschichtliche Ereignisse und demokratische Entwicklungen von der Französischen Revolution 1789 bis zur Revolution 1848/49.

Zum Wartburgfest 1817:
Wesentlicher Teil der deutschen Demokratiegeschichte ist das Wartburgfest vom 18. Oktober 1817, bei dem etwa 500 Studenten nach Eisenach und auf die Wartburg zogen. Sie forderten die Gründung eines deutschen Nationalstaates, Freiheits- und Grundrechte und politische Partizipation. Diese erste große Willensbekundung studentischer Jugendlicher war einer der Startpunkte des langen Entwicklungsprozesses der Demokratie in Deutschland. Zugleich zeigt die dabei erfolgte Bücherverbrennung von Werken missliebiger Autoren und der von manchen Teilnehmern propagierte Juden- und Franzosenhass die Ambivalenz des Wartburgfestes, das exemplarisch für Widersprüche in der frühen Demokratiegeschichte steht.

Zur Intention der Ausstellung:
Demokratie ist auch heute kein abgeschlossener Zustand und befindet sich in stetem Wandel. An ihre Anfänge und ihre wechselvolle Geschichte zu erinnern, ist daher wichtig für das gegenwärtige Demokratieverständnis in unserer Gesellschaft. Auch heute stellt sich die Frage, wie Demokratie, Teilhabe und Freiheit zukünftig aussehen sollen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eigeladen, sich mit der Exposition über die Entstehung unserer Demokratie zu informieren und sich offen und diskursiv an ihrer Ausübung in Gegenwart und Zukunft zu beteiligen.

Öffnungszeiten/Eintritt:
Die Ausstellung ist vom 1. September bis zum 6. November 2022 während der Öffnungszeiten im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes Markt 2 zu sehen (Mo–Fr, 7–18 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Kooperationspartner:
Für dieses Projekt haben sich die Wartburg-Stiftung, die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte und die Stadt Eisenach erstmals als Kooperationspartner zusammengefunden. Die Stadt und die Stiftung bedanken sich sehr herzlich bei der GEDG für die Zurverfügungstellung der Wanderausstellung.

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