Ausstellungseröffnung „Mensch.Licht.Natur. Bilder aus der Curt Elschner-Galerie und dem Thüringer Museum Eisenach“

Das Thüringer Museum Eisenach beherbergt mit der Gemäldesammlung der Curt Elschner-Stiftung einen kunsthistorisch bedeutenden Schatz, der sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen kann. Ab dem heutigen Donnerstag, 16. Dezember 2021, wird daraus sowie aus den museumseigenen Gemäldebeständen nach langen, entbehrungsreichen Jahren im dafür sanierten Nordflügel des Eisenacher Stadtschlosses eine repräsentative erste Auswahl der Öffentlichkeit präsentiert.

Dem Team des Museums ist es unter der Leitung von Dr. Achim Heidenreich, Leiter des Kulturamts der Stadt Eisenach und kommissarischer Museumsleiter, dank des großen Engagements der Museumsmitarbeiter*innen gelungen, die Gemälde wieder zeigen zu können. Das Thüringer Museum Eisenach ist mittwochs bis sonntags sowie an gesetzlichen Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Bitte beachten Sie, dass aktuell für den Museumsbesuch ein 2G-Nachweis nötig ist (geimpft oder genesen). Webauftritt des Museums

Gründung der Galerie geht auf Ehrenbürger zurück
In den 1920er Jahren beabsichtigte Oberbürgermeister Friedrich Janson, Eisenach in der Thüringer Kulturlandschaft stärker zu profilieren. Gleichzeitig wollte der Eisenacher und Berliner Hotelier Curt Elschner seine private Kunstsammlung der Öffentlichkeit präsentieren. Daher stiftete der spätere Ehrenbürger der Stadt Eisenach seine kostbaren Kunstwerke der Wartburgstadt. Die Bilder gingen in die 1927 gegründete Stiftung Curt Elschner-Galerie ein und wurden vom Museum mitgepflegt, wodurch sich die Sammlungsgeschichten verbanden.

Gemäldeankäufe durch die jeweilige Museumsleitung sowie weitere Schenkungen Elschners und von privaten Gebern erweiterten den Bestand. Die Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts waren vorrangig im deutschen Raum aktiv. In ihrem Stil zeigen sich die unterschiedlichen akademischen Ausprägungen der Düsseldorfer, Münchner und Weimarer Malerschulen – die einflussgebenden Kunstzentren der damaligen Zeit. Mitglieder der ersten Münchner Sezession, Lehrerpersönlichkeiten der Kunstakademien und einige im Ausland tätige Künstler sind ebenfalls vertreten.

Bei der Sammeltätigkeit gewannen Stadtbezug und Regionalität zunehmend an Bedeutung. Werke der Weimarer Malerschule und ihrer Tradition standen bald im Mittelpunkt. Entsprechend der Staatsdoktrin des Bitterfelder Wegs wurden während der DDR-Zeit verstärkt Werke des sogenannten Sozialistischen Realismus gesammelt. Die Stiftung wurde während der DDR-Zeit auf Antrag der Stadt durch den Rat des Bezirkes Erfurt 1969 unrechtmäßig aufgelöst. Sie nahm ihre aktive Tätigkeit erst 2001 wieder auf. Heute gehören mehr als 400 Kunstwerke zur Gemäldesammlung, von denen sich ein bedeutender Teil im Eigentum der Stiftung Curt Elschner-Galerie befindet.

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