Bad Salzungen wird zum Naturerlebnispark
«Ungenutzte Brachflächen und Wohnungsleerstände sind sichtbare Auswirkungen des demografischen Wandels. Wir müssen unsere Städte verstärkt von innen entwickeln. Sie dürfen nicht löchrig werden wie ein Schweizer Käse», erklärte der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, bei der Übergabe eines Förderbescheides zur Entwicklung einer Brachfläche zum Naturerlebnispark an den Bürgermeister der Stadt Bad Salzungen, Klaus Bohl.
«Unsere Projektinitiative «GENIAL zentral» zur Entwicklung innerstädtischer Brachflächen ist hierzu ein wichtiges Instrument. Unser Ziel ist es, lebenswerte Städte weiter zu entwickeln, deren Strukturen auch in Zeiten des demografischen Wandels langfristig tragfähig sind», so Carius weiter.
In Bad Salzungen soll im Sanierungsgebiet Innenstadt eine Gewerbebrache, die zu DDR-Zeiten durch den Kreisbaubetrieb genutzt wurde, zum Freizeit- und Naturerlebnispark Flößrasen umgebaut werden. Das Gelände am nördlichen Innstadtrand liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Keltenbad im Kurgebiet. Es soll mit diesem und dem angrenzenden Puschkinpark nach Fertigstellung im Jahr 2013 die landschaftlich wertvolle Fläche der Werraaue aufwerten und die Verbindung zwischen Innenstadt und Fluss stärken. Der Park soll Bürgern, Touristen und Kurgästen künftig Freizeit- und Erlebnisangebote bieten, die mit den Funktionen des benachbarten Kurgebietes im Einklang stehen. Das mit knapp drei Millionen Euro veranschlagte Projekt wird mit gut 2,5 Millionen Euro aus dem «Europäischen Fonds für regionale Entwicklung» zur Revitalisierung von Brachflächen und aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst.
Die Initiative «GENIAL zentral» des Bauministeriums umfasst derzeit 78 Projektstandorte in 43 Kommunen. Sie folgt dem Ansatz, die Städte von innen nach außen zu entwickeln. Durch die Wiederbelebung von Brachflächen wird das Erscheinungsbild der Städte verbessert und die Nutzungsvielfalt der städtischen Flächen erhalten. Deshalb wurde die Zielstellung der Initiative, die 2002 mit 14 Kommunen startete, vor vier Jahren ausgeweitet. Neben Konzepten zum innerstädtischen Wohnen werden nun alle innenstadtrelevanten Nutzungsmöglichkeiten geprüft. Hierzu gehören beispielsweise auch Grünanlagen und Flächen für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.
«Wir werden diese erfolgreiche Initiative auch künftig fortsetzen», sagte Bauminister Carius. «Sie ist eine Antwort auf die Herausforderungen durch den demografischen Wandel. Durch die Stärkung der innerstädtischen Siedlungsflächen wird die vorhandene Infrastruktur von den Straßen über Versorgungsleitungen bis zum ÖPNV optimal und effizient genutzt, damit sie auch bei sinkenden Einwohnerzahlen erhalten und finanziert werden kann. Nebenbei wird der Flächenverbrauch durch neue Baugebiete gesenkt», so Carius weiter.