Barrierefreies Bauprojekt im Thälmannviertel: Runder Tisch diskutierte Standorte

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Das vielfach diskutierte barrierefreie Bauprojekt der Städtischen Wohnungsgesellschaft im Eisenacher Thälmannviertel geht in die nächste Runde. Anwohner des Viertels besprachen am 5. April gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Katja Wolf, Vertretern von Bürgerinitiativen der Anwohner, Garagenvereinen, BUND, Wohnungsgesellschaften und Stadtentwicklungsausschuss sowie der Seniorenbeauftragten wie es weiter gehen soll. Klar ist, dass die barrierefreien Wohnungen im Viertel gebraucht werden. Wo und wie sie gebaut werden können, wird an einem weiteren Runden Tisch thematisiert.

Was wird mit unseren Garagen? Wo sollen die vielen Autos dann parken? Warum wird nicht das Areal auf der anderen Seite der Ernst-Thälmann-Straße für einen solchen Neubau genutzt? Diese und noch viele andere Fragen packten Anwohner des Thälmannviertels am 5. April im Ratssaal auf den Tisch. Oberbürgermeisterin Katja Wolf hatte zu einem Runden Tisch-Gespräch ins Rathaus eingeladen, damit Vertreter von Bürgerinitiativen der Anwohner, Garagenvereinen, BUND, Wohnungsgesellschaften und Stadtentwicklungsausschuss sowie die Seniorenbeauftragte der Stadt ihre unterschiedlichen Ansichten zu dem von der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWG) geplanten Wohnkomplex mit etwa 50 barrierefreien und altersgerechten Wohnungen diskutieren können.

In der etwa zweieinhalbstündigen Gesprächsrunde unterstrich die Oberbürgermeisterin nochmals, dass in dem Wohnviertel ein hoher Bedarf für seniorengerechte, barrierefreie und bezahlbare Wohnungen besteht.

Es geht darum, wo und wie die Wohnungen im Thälmannviertel gebaut werden, sagte sie und erhielt keinen Widerspruch aus der Runde.

In der Diskussion standen nochmals drei mögliche Standorte im Mittelpunkt: 1) zwischen Clara-Zetkin-Straße und Fritz-Heckert-Straße, 2) an der Wilhelm-Pieckstraße und 3) auf dem Areal des ehemaligen Euro-Döner in der Clara-Zetkin-Straße. Dort wären auch Garagen betroffen, was Vertreter des Garagenvereins betonten.

In diesem Falle müssten neue Parkmöglichkeiten geschaffen werden, sagte SWG-Geschäftsführer Wilhelm G. Wagner.

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Zudem soll das neue Wohngebäude eine Tiefgarage erhalten, so dass im Wohngebiet nicht mit zusätzlichem Parken gerechnet werden müsse.

Andererseits würde dieser Standort für die SWG einen finanziellen Mehraufwand von rund einer Million Euro bedeuten, so Wagner. Wir wollen in das Wohngebiet hinein bauen, weil die Menschen, die diese Wohnungen brauchen, sich hier zuhause fühlen. Hier sind kurze Wege zum Einkaufen oder zur Bushaltestelle. Deshalb können und sollen die Wohnungen nicht irgendwo am Rand gebaut werden, erklärte Katja Wolf zu Fragen nach den Flächen auf dem ehemaligen Kasernengelände oder in Richtung Kasseler Straße.

Dies unterstrich auch die Seniorenbeauftragte der Stadt, Erika Herrmanns.

In dem Wohnblock auf der anderen Straßenseite entstehen 60 Wohnungen, es liegen aber über 300 Anmeldungen vor, machte sie den dringenden Bedarf an barrierefreien und bezahlbaren Wohnungen deutlich und appellierte an die ganze Runde: Der Mensch steht doch im Mittelpunkt.

Oberbürgermeisterin Katja Wolf fasste am Ende nochmals zusammen:

Es gibt heute kein abschließendes Ergebnis. Ich schlage vor, dass wir uns nochmals treffen und alle Kriterien der drei Standorte gemeinsam abwägen.

Dazu soll ein externer Moderator eingeladen werden. Wenn ein Termin feststeht, wird die Oberbürgermeisterin die Teilnehmer des Runden Tisches erneut einladen.

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