Barrierefreiheit in der Innenstadt getestet

Oberbürgermeister Gerhard Schneider testete am Donnerstag mit der Behindertenbeauftragten Petra Braun in der Eisenacher Innenstadt, wie behindertengerecht sie ist, wo Rollstuhlfahrer beispielsweise durch Falschparker behindert werden oder wo sie oder auch Eltern mit Kinderwagen Probleme haben, sich auf Straßen und Plätzen ungehindert zu bewegen. Dafür setzte sich der Oberbürgermeister streckenweise selbst in einen Rollstuhl. Mit dabei waren eine Rollstuhlfahrerin, zwei Mütter mit Kinderwagen, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt sowie Vertreter des Ordnungs- und des Tiefbauamtes, der Stadtwerke und der Polizei.

Der Rundgang führte vom Rathaus über den Marktplatz durch die Georgenstraße zum Schwarzen Brunnen, weiter durch die Alexanderstraße bis zum Karlsplatz, vor dort durch die Johannisstraße über Johannisplatz und Frauenberg zum Frauenplan und führte nach der Fahrt durch die Lutherstraße wieder zum Markt.
Durch die junge Mutter wurden die Kontrollierenden gebeten, nicht nur in der Innenstadt nach dem rechten zu sehen, sondern auch Eisenach Randgebiete, wie die Oststadt zu besuchen.

Schwierigkeiten haben Rollstuhlfahrer mehrfach bei der Überwindung von Bordsteinkanten – so beispielsweise an den Fußgängerüberwegen an der Alexanderstraße beim Schwarzen Brunnen oder in der Goldschmiedenstraße an der Einmündung zur Querstraße. Fehlende Bordsteinabsenkungen behinderten das Vorwärtskommen vor allem auf dem Weg vom Karlsplatz bis zum Frauenplan entlang des rechten Gehwegs. Manche Borde sind dort auch für Kinderwagen nur schwer zum Überwinden. Ebenso wurden am Karlsplatz verschiedene Stellen notiert, an denen Bordsteinabsenkungen überprüft werden sollen.
Oberbürgermeister Schneider war hierbei oft die Versuchperson im Rollstuhl, aber auch von der Rollstuhlfahrerin gab es wichtige Hinweise.

In den vergangenen Jahren wurden aber auch schon wesentliche Verbesserungen in puncto behindertengerechte Innenstadt erreicht. Dazu gehören der Bereich der Karlstraße und Querstraße wie auch die Lutherstraße, bei deren grundhafter Sanierung strikt auf fachgerechten behindertengemäßen Ausbau geachtet wurde.

Zu allen festgehaltenen Problemstellen wird in der Verwaltung geprüft, inwieweit eine Barrierefreiheit realisiert werden kann. Dabei spielen neben technischen Vorgaben auch die finanziellen Möglichkeiten eine Rolle. Gefahrensituationen müssen selbstverständlich vorrangig beseitigt werden. Zudem wird bei den anstehenden Planungen zur Neugestaltung von Karlsplatz und Frauenplan ein behindertengerechter Wegebau fester Bestandteil sein.
Petra Braun verwies darauf, zu prüfen, wie die Wege für behinderte Menschen zu Eisenachs Sehenswürdigkeiten und Museen seien. Ausgangspunkte sind hier Busbahnhof und Bahnhof. Ihr sehe die Behindertenbeauftragte große Defizite.

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