Bauabläufe der Romanik als Modell

Viele Steine im Maßstab 1:50 die drei Modelle des Wartburg-Palas zieren, wusste von den Modellbauern der ABS Eisenach keiner. Doch wie mühselig es war, darüber konnten die fünf Frauen und ihr «Wartburg-Bauleiter» Wolf-Dieter Vattrodt genau berichten.
Schon der Bau der filigranen Modelle war nicht leicht, wie wurden dann erst die originalen Bauabschnitte gemeistert. Am Freitag lief die ABM aus und die Modelle wurden der Wartburgstiftung übergeben. Ab 1. August sollen sie im Rahmen einer Ausstellung im Sockel des Palas zu sehen sein.
Die drei Modelle zeigen drei romanische Bauabschnitte. Bis ins detail kann man hier verfolgen wie der Palas der Wartburg aufgebaut wurde. Wissenschaftlich wurden die Modellbauer dabei vom Institut für Bauforschung und Dokumentation Marburg begleitet. Das Institut machte das Aufmass, dabei wurden auch auf historische Unterlagen zurückgegriffen. Gezeigt wird der Baubeginn um 1156, den Stadt um 1160 und dann der Abschluss mit dem großen Festsaal. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Gebäude bewohnt wurde und kein Repräsentationsbau war. Es war auch der erste Palas in der Baugeschichte. Im Modell kann man gar bis auf den Fels blicken, auf dem einst das Gebäude errichtet wurde.
Konkret sind am Modell die Bauschritte und die unterschiedlichen Planungen zu erkennen. «Wir können jetzt Bauforschung am Modell machen. Gerade im Jahr der Romanik ist dieses Projekt für uns sehr wichtig gewesen», so Burghauptmann Günter Schuchardt. Gleichzeitig dankte er den Mitarbeitern der ABS und dem Arbeitsamt für die Projektförderung. Keiner der Modellbauer hat diesen beruf erlernt. Gebaut haben die Modelle ein Schneiderin, eine Buchhalterin, Uhrmacher oder ein Rundfunk- und Fernsehmechaniker.
Intensiv haben sie sich in den 12 Monaten mit dem Thema befasst und Lösungen für den Bau gefunden. Gefertigt wurden die Palas-Modelle in den Werkstätten der ABS in Ruhla, dort wo auch die Gebäude für «mini-a-thür» entstehen.

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