Befragung in der Nationalparkregion Hainich

In der Region um den Nationalpark Hainich findet bis zum 30.11.2006 eine wissenschaftliche Befragung statt. Die Befragung knüpft an die im August diesen Jahres durchgeführte Studie des Forschungsprojekts „Wahrnehmung und Wertschätzung der Artenvielfalt in unterschiedlich diversen Laubwäldern des Hainichs“ an. Sie soll zeigen, welche Bedeutung der Nationalpark mit seiner Vielfalt an Pflanzen und Tieren für die Bürgerinnen und Bürger in den Kreisen Unstrut-Hainich und Wartburg hat. Einbezogen werden z.B. Haushalte in Eisenach, Mihla, Großengottern, Behringen, Berka, Bolleroda und Flarchheim. „Die Daten sollen für eine Verbesserung der Naturschutzplanung genutzt werden“, erläutert Sandra Rajmis vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen. Die Wissenschaftlerin führt die Befragung zusammen mit Studierenden der Georg-August-Universität durch.
Ergebnisse der ersten Studie zeigen, dass 97% der befragten Bewohner der Region schon einmal im Nationalpark Hainich waren. Hiervon sind 31% regelmäßige Nationalparkbesucher, wobei 18% der Befragten mindestens einmal im Monat, 13% mindestens einmal pro Woche im Nationalpark spazieren gehen. Wichtig ist der Wald für einen Großteil der Befragten im Hinblick auf Erholung, Naturerlebnis und Naturschönheit. Zudem werden bestimmte ökologische Leistungen des Waldes wie z.B. die Wasserspeicherung als wichtig erachtet. Für einige Befragte spielt auch die Erhaltung des Waldes für nachfolgende Generationen eine Rolle. Für 88,7% der Befragten ist Holz ein wichtiger nachwachsender Rohstoff. Weitere Ergebnisse zeigen, dass die ökologische Schutzwirkung des Waldes z. B im Hinblick auf bestimmte Gefahren wie Klimaveränderungen für die Befragten von großer Bedeutung ist. Entsprechend hoch ist die Wertschätzung für potentielle Schutzmaßnahmen zum Thema Klimaveränderungen. Die Befragungsaktion ist Teil eines Forschungsprojekts, das sich mit der Bedeutung der Artenvielfalt befasst. Die Untersuchungen laufen noch bis zum Frühjahr 2008 und werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Interviewer werden an den Haustüren klingeln und um Teilnahme bitten. Insgesamt sollen jetzt 300 Bewohner der Region befragt werden. Der Wunsch von Sandra Rajmis: „Bitte nehmen Sie an der Befragung teil, wenn ein Interviewer an Ihrer Haustür klingelt. Ihre Angaben können wertvolle Hinweise zur zukünftigen Naturschutzplanung in Ihrer Region liefern!“

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