Bernecker: „Man sah Menschen als reine Arbeitskraft“

Mit einer Feierstunde gedachten am heutigen 11. April Mitglieder des Eisenacher Bündnis gegen Rechts, Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Eisenacher Bürger der Befreiung des Buchenwald-Außenkommandos „KZ Emma“. Erst 2006 wurde in Gedenken die Opfer des Konzentrationslagers eine Stehle der Erinnerung errichtet. Sie befindet sich in der Rechtskurve der L1021 nahe dem Landschaftspark Dürrerhof.
Hier waren zu NS-Zeiten mehrere Hundert Häftlinge des KZ Buchenwald sowie andere Zwangsarbeiter für den Flugzeugbau beschäftigt. Sie wurden am 11. April 1945 von Amerikanischen Soldaten befreit.

Buchenwald ist eben nicht nur das Lager auf dem Ettersberg sondern auch zahlreiche Außenlager mit verschiedenen Decknamen so wie eben auch das KZ „Emma“ in Eisenach

erinnerte Thekla Bernecker vom Bündnis gegen Rechts in einer Gedenkrede am heutigen Mittag. Sie verwies auch sehr ausdrücklich darauf, dass in den Arbeits- und Konzentrationslagern der Nazis die Inhaftierten nicht mehr als Menschen sondern als reine Arbeitskraft betrachtet worden.

Drastische Worte der Erinnerung fand auch Eisenachs Bürgermeister Andreas Ludwig (CDU). Er hielt die eigentliche Rede vor der Stehle:

70 Jahre sind eine lange Zeit aber wir dürfen dennoch nie vergessen, was Menschen einander angetan haben.

Dabei führte der Kommunalpolitiker auch an, dass es verschiedene Fälle von Extremismus gäbe und damit die Gefahr einer Diktatur nie gänzlich zu verachten sei. So benannte er unter anderem den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), der auch in Eisenach durch die Sprengung des Wohnmobils 2011 regionalen Bezug fand, als ein gefährliches und aktuelles Exempel.

Wir müssen zusammen stehen und sagen: „So nicht!“

mahnte Ludwig in seiner Gedenkrede an und legte anschließend einen Kranz vor der Stehle an der Landstraße nieder.

 

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