Besonderheiten aus dem Eisenacher Stadtarchiv (3):
Siegelmarke ist das kleinste Stück

Nur vier Zentimeter im Durchmesser ist sie groß, die Siegelmarke – und damit die wohl kleinste Archivale des Stadtarchivs.
Siegel, abgeleitet vom lateinischen „sigillum“(„zeichnen“ im Sinne von Kennzeichnen) sind schon sehr alt. Der Abdruck eines gravierten Stempels diente zunächst dazu, Urkunden Glaubwürdigkeit und Rechtskraft zu verleihen. Später verschloss man Schriftstücke mit einem Siegel um des Briefgeheimnisses willen.
Mit Erfindung des zu verklebenden Briefumschlags verlor das Siegel auch hier an Bedeutung. Doch brachte das 19. Jahrhundert die sogenannte Siegeloblate hervor – eine zweifarbige Pressung in Papier. Und um eine solche handelt es sich beim „kleinsten Stück“ des Stadtarchivs Eisenach. Sie zeigt auf blauem Grund den Stadtpatron St. Georg.
Überliefert sind solche Siegeloblaten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Doch verwendeten offenbar nur bestimmte Ämter der Eisenacher Verwaltung diese Marken, vielleicht um die „Amtlichkeit“ ihrer Schreiben zu betonen.
Die auf dem Foto gezeigte Marke kostete 1927 in der Herstellung je 1000 Stück 2,25 Reichsmark, wie einem Angebot der Fa. Georg Mattheus aus diesem Jahr zu entnehmen ist.
Heute haben solche Marken nur noch Sammlerwert.