Besonderheiten aus dem Eisenacher Stadtarchiv (7)
Das älteste „bewegte Bild“ – Sommergewinn 1927

Der Fundus an Abbildungen im Archiv der Stadt Eisenach ist erheblich. Viele Tausend Fotos, Negative, Dias, Grafiken aller Art sowie Zeichnungen bereichern die Bestände. Zu den bildlichen Darstellungen gehören jedoch nicht nur die „stehenden Bilder“. Daneben verwahrt das Stadtarchiv auch eine Vielzahl bewegter Bilder in verschiedenen Aufnahmeformaten.

Seit der Verbreitung der transportablen Videokamera, die für jedermann nutzbar ist, wurde das bewegte Bild zur Massenware. Besonders wertvoll sind deshalb die bildlichen Darstellungen aus der Vor-Video-Zeit und dabei besonders jene aus den Jahren vor 1945.
Das älteste bewegte Bild der Stadt Eisenach ist nahezu achtzig Jahre alt. Die gut drei-minütige Stummfilmsequenz im Format 35 Millimeter auf höchst brennbarem Nitromaterial zeigt Aufnahmen des Sommergewinns am 25. März 1927. Zu sehen sind die Germanen zu Pferde und die brennende Strohpuppe sowie der um den Sommergewinn höchst verdiente Hermann Nebe.
Erstellt wurde der Film von der Sportbild-Agentur, Abteilung Film, Karl Voss, Eisenach. Besagter Voss erscheint im Adressbuch des Jahres als Drogist in der Waldhausstraße. Sein Beruf überrascht insofern nicht, als seinerzeit die Handhabung des Filmmaterials solide chemische Grundkenntnisse erforderte, die man bei einem Drogisten erwarten durfte.

Der alte und sehr wertvolle Film kam mit der Übernahme des AWE-Filmarchivs zur Stadt Eisenach, wird heute sicher aufbewahrt und steht als Kopie auf Video zur Besichtigung zur Verfügung.

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