Bibliothek: Mehr Nutzer, Besucher und Entleihungen

Mit dem Umzug in das neue Domizil im Hellgrevenhof erlebte die Stadtbibliothek einen erfreulichen Aufschwung. Die Attraktivität des Gebäudekomplexes als gelungene Einheit aus historischer Bausubstanz und neuen Baukörpern, die moderne Einrichtung, die altersgerecht gestalteten Kinderbereiche, die zahlreichen Arbeits- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Besucher sowie die technische Ausstattung üben eine große Anziehungskraft aus.

64627 Besucher zählte die Stadtbibliothek Eisenach im Jahr 2002 seit ihrer Neueröffnung am 25. Januar – das entspricht etwa 325 Besuchern täglich. Im Vorjahr konnten am alten Standort lediglich 39872 Besucher gezählt werden. Damit fanden 24755 Bürgerinnen und Bürger aus Eisenach wie auch aus der Umgebung mehr als im Jahr 2001 den Weg in die Stadtbibliothek. Das entspricht einem Besucherzuwachs von 38,3 Prozent.

Groß war auch das Interesse an Veranstaltungen in der Stadtbibliothek. Zu den 206 angebotenen Veranstaltungen kamen insgesamt 4071 Besucher. Neben dem traditionellen Stadtentscheid im Vorlesewettbewerb sowie den Aktionen zum Tag des offenen Denkmals fanden die 121 speziellen Einführungsveranstaltungen zur Bibliotheksnutzung bei 2360 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen großen Anklang. Darüber hinaus konnte die Bibliothek zu 47 speziellen Veranstaltungen und Lesungen für Kinder 741 Teilnehmer begrüßen. Sie interessierten sich für spezielle Themenveranstaltungen, wie Märchen aus aller Welt, Sagen und Legenden aus Thüringen, Ritter und Burgen, Medienkunde u.a., oder wollten Informationen über bekannte Kinderbuchautoren wie Astrid Lindgren und Erich Kästner erhalten. Großes Interesse bestand darüber hinaus an speziellen Führungen durch das Objekt mit Erläuterungen zur Historie des Hellgrevenhofes und den bauhistorischen Besonderheiten. 278 Personen nutzten während 35 solcher Führungen die Gelegenheit, den historischen Hellgrevenhof, insbesondere die Kemenate, zu besichtigen, und ließen sich faszinieren von der architektonischen Symbiose aus alter und neuer Bausubstanz.

Die Besucher der Stadtbibliothek konnten außerdem während des vergangenen Jahres vier Ausstellungen betrachten. So sind derzeit in den beiden Obergeschossen noch großformatige Fotografien ausgestellt, mit denen Marika Blaho aus Eisenach den Baufortschritt des neuen Bibliotheksdomizils dokumentiert und künstlerisch festgehalten hat. Daneben waren Expositionen zu Sitten und Bräuchen in Thüringen, zu geologischen Funden aus der Region und vom Bachhaus (noch bis Mitte Februar 2003) zu sehen.

Das gewachsene Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Stadtbibliothek Eisenach machte sich natürlich auch deutlich in der Mediennutzung bemerkbar. Im Jahr 2002 nutzten 4365 aktive Entleiher die Stadtbibliothek. Das sind 539 mehr als im Vorjahr. Auch die Ausleihzahlen stiegen um etwa 43000 Entleihungen auf 228350. Im Durchschnitt wurden damit übers Jahr 52,3 Medien von jedem aktiven Bibliotheksnutzer ausgeliehen. Anders ausgedrückt: Die Bibliotheksnutzer haben im vergangenen Jahr den rund 70000 Medien umfassenden Bestand der Bibliothek drei Mal komplett ausgeliehen.

Allgemeine Trends in der Medienwelt beeinflussten auch die Nachfrage nach bestimmten Titeln in der Eisenacher Bibliothek. So standen die Bände der Trilogie «Der Herr der Ringe», die Harry-Potter-Erzählungen und andere Bestsellertitel ganz oben auf der Hitliste. Bei den Sachbüchern erfreuten sich in erster Linie Veröffentlichungen zu Eisenach wie «Das war das 20. Jahrhundert» und «Eisenach, wie es früher war» oder Bildbände über die Wartburgstadt ausgesprochen großer Beliebtheit. Daneben zählten unterrichtsbegleitende Literatur, Kochbücher und Handbücher zum Umgang mit Computern und Software zu den Favoriten der Sachliteratur.

Gestiegen ist ebenfalls die Nutzung der sechs öffentlichen Internet-Arbeitsplätze in der Stadtbibliothek. Hier konnten mehr als 650 Nutzungen registriert werden, die sich in erster Linie auf die letzten fünf Monate des Jahres verteilten. Die Senkung der Gebühren für die Internet-Nutzung von 3 Euro auf 1 Euro je halbe Stunde (50 Cent für Kinder) veranlassten sicher Einige mehr, von der Bibliothek aus im Internet zu recherchieren.

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