Brücke offiziell übergeben

Die erfolgreiche Fertigstellung der neuen Stahlbrücke am Wasserkraftwerk Spichra wurde am Montag gefeiert.
Mit einem symbolischen Scherenschnitt wurde das exakt nach historischer Vorlage von 1925 wieder hergestellte Bauwerk nach sechsmonatiger Bauzeit in Betrieb genommen. Die Brücke ist knapp 90 Meter lang und besteht aus drei Segmenten.

Für die Region war der Neubau der Brücke, als einziger direkter Werra-Übergang zwischen den Orten Spichra und Pferdsdorf, von besonderer Bedeutung. Gerade den kommunalen Vertretern war ihre Erneuerung schon lange ein besonderes Anliegen. Anwesend waren unter anderem der Bürgermeister, Frank Moenke, der Technikvorstand von E.ON-Thüringer Energie, Dr. Hilmar Klepp sowie die Vertreter der Baufirmen.

Für die „Erstbefahrung“ hat sich E.ON-Thüringer Energie etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Hochrad von anno 1925 hat die neuen Brückenplanken unter die Räder genommen, begleitet von einer Blumenfrau auch auf dem Fahrrad.

Die im Jahre 1925 errichtete alte Brücke, die mehr als 80 Jahre lang als direkter Verbindungsweg zwischen Spichra und Pferdsdorf diente, war Anfang Oktober 2010 wegen starker Korrosionsschäden abgerissen worden.

Da es sich bei dem Wasserkraftwerk Spichra um ein anerkanntes technisches Baudenkmal handelt, musste auch der Neubau der Brücke exakt nach der historischen Vorlage erfolgen. Die Segmente werden deshalb im sogenannten Stahlfachwerk mit der ursprünglichen Holzbeplankung gefertigt. Die Kosten für die umfangreiche Brückenerneuerung belaufen sich auf rund 800000 Euro – zehn Prozent der Bausumme steuerte dabei die kommunale Seite bei.

Für die Orte Spichra und Pferdsdorf ist die Erneuerung der ausschließlich Fußgängern und Radfahrern vorbehaltenen Brücke von besonderer Wichtigkeit, da ohne den Übergang die touristischen Wander- und Radrouten entlang der Werra empfindlich gestört würden. Zudem ist die Brücke der einzige direkte Werraübergang zwischen den beiden Orten, ohne den sonst kilometerweite Umwege in Kauf genommen werden müssten.

Auch wenn es in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg als sogenannte Interzonenverbindung einen regen Autoverkehr über die Brücke gegeben hat, so kann die relativ schmale Brücke den Anforderungen des modernen Autoverkehrs in keiner Weise mehr gerecht werden. Die Arbeiten zum Neubau der Brücke wurden übrigens ausschließlich von einheimischen Unternehmen durchgeführt.