Dorferneuerung: Vororttermin in Neukirchen

Am Mittwoch, 24. Mai, kamen bei einem Vororttermin zum Thema Dorfentwicklung und deren Förderung der Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, Torsten Weil, Bürgermeister Christoph Ihling, Dr. Annelie Reiter, Referatsleiterin Regionale Landentwicklung Südwestthüringen, sowie von der Stadtverwaltung Andreas Diedrich, Fachgebietsleiter Stadtplanung, Martin Gensel vom Fachgebiet Hochbau, Lars Siegemund von der Planungsgruppe 91 und Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher im Eisenacher Ortsteil Neukirchen zusammen.

Der im Norden der Stadt Eisenach gelegene Ortsteil Neukirchen wurde 2017 auf der Grundlage der Förderrichtlinie des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft zur „Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung und Revitalisierung von Brachflächen“ als Förderschwerpunkt der Dorferneuerung aufgenommen.

Ein Großteil von Projekten konnte bereits dank der Förderung seit 2018 erfolgreich umgesetzt oder begonnen werden. Dazu zählen unter anderem die Sanierung und Neugestaltung der Ortsmitte, der geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses oder der geplante barrierefreie Ausbau des fußläufigen Weges zu den Bushaltestellen (Baubeginn 2024).

Wir setzen auf starke Ortsteile und wollen Bürgerinnen und Bürgern ihre Heimat so lebenswert wie möglich machen. Durch die geförderten Maßnahmen der Dorferneuerung entsteht in Neukirchen ein neues Dorfzentrum. Solche Projekte fördern die Attraktivität unserer ländlich geprägten Ortsteile, erklärte Bürgermeister Christoph Ihling bei dem Vororttermin in Neukirchen.

Insgesamt stellt das Ministerium rund 1,7 Millionen Euro für die Dorferneuerung in Neukirchen zur Verfügung.

Bei einem weiteren Teilprojekt, der Sanierung und Umgestaltung von Stöckhof und Friedhof, hatte die Stadt keine – wie zuletzt erhofft – Zusage des Ministeriums für eine Förderung erhalten.

Als Begründung für den Ablehnungsbescheid nannte das Ministerium unter anderem die nicht zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel beim Land wie auch die bereits erhaltenen Projekte, die man mit finanziellen Mitteln großzügig gefördert hat. Die Stadt Eisenach hatte formal Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid eingelegt.

Daraufhin entschied Staatssekretär Torsten Weil nun, sich die Projekte noch einmal anzuschauen. Die beantragten 367.000 Euro sollen im Bereich Stöckhof für den Ausbau des Wegenetzes, der Erweiterung des Spielplatzes zum Mehrgenerationenspielplatz und zur Erweiterung des Baum- und Strauchbestandes genutzt werden. Ortsteilbürgermeister Eckard Pecher führte am Mittwoch die Gäste über Friedhof, Stöckhof und Festplatz, um alle Vorhaben genau zu erläutern und deren Notwendigkeit zu verdeutlichen.  Der Friedhof sollte mit der Ausstattung von Sitzgelegenheiten, Pflanzung von Bäumen und standortgerechten Blühsträuchern und der Befestigung des Friedhofsvorplatzes von diesem Förderprogramm profitieren. Für die gemeindeeigene Streuobstwiese, die derzeit einen lückenhaften Bestand aufweist, ist eine Neupflanzung alter regionaler Sorten vorgesehen.

Gerade die Sanierung und Umgestaltung des Stöckhofs und des Friedhofes als innerörtliche Freifläche und als Naturensemble sind für Neukirchen von hoher Bedeutung, sagt auch der hauptamtliche Beigeordnete Ingo Wachtmeister, zuständig für die Dorferneuerungsprojekte in Eisenach und seinen Ortsteilen.

Wir haben natürlich Verständnis für das Vorgehen der Stadt Eisenach, so der Staatssekretär. Dennoch sind 90 Prozent der Mittel für das Förderprogramm Dorferneuerung verteilt und es muss geschaut werden, was am Ende übrigbleibt. Wir sehen uns jedes Projekt genau an – alle haben ihren Zweck und sind notwendig. Doch es geht natürlich auch um eine gerechte Verteilung: Jeder soll etwas abbekommen. Es gibt genügend Orte, die bisher noch nicht bedacht wurden, so Weil weiter.

Referatsleiterin Dr. Annelie Reiter schließt sich an, fügt jedoch hinzu:

Wir sind der Stadt Eisenach wohlgesonnen und gibt zu bedenken: Für einzelne Förderschwerpunkte sind etwa 1 Millionen Euro Fördermittel normal, Neukirchen wurden bereits 1,7 Millionen Euro bewilligt. Dennoch gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten.

Sie ist optimistisch: Man bekomme das hin, wenn auch nicht sofort, sondern eventuell über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die Botschaft für die Bürgerinnen und Bürger sei klar: die Bemühungen gingen weiter.

Das sieht Bürgermeister Christoph Ihling als positives Signal für die Zukunft und als Bestätigung für die Stadt in ihrem weiteren Bestreben.

Wir bedanken uns, dass Staatssekretär Weil sich die Zeit genommen hat, um sich die derzeitigen Bedingungen und die geplanten Vorhaben direkt vor Ort anzuschauen und erläutern zu lassen.

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