DREI(N)SCHLAG auf dem Truppenübungsplatz

Gegen 22.30 Uhr wurden die drei Burgen stockfinster. Ein lautes Donnern durchbrach die Nacht und ein riesiges Höhenfeuerwerk, welches gleichzeitig über den drei Burgen abgebrannt wurde, erhellte die Nacht. Die «Drei Gleichen» standen wieder scheinbar in hellen Flammen.

«Nach einer Überlieferung sollen diese drei Burgen während eines Gewitters im Mai des Jahres 1230 tatsächlich gleichzeitig wie Fackeln gebrannt haben», berichtete der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Hauptmann Andreas König. «Wir hatten aber wie im Jahr 1230 heute Früh auch ein Gewitter, wo es donnerte und blitzte und es geregnete hatte wie aus Eimern», sagte König weiter und zeigte auf das aufgeweichte Areal, wo er einen Biwakplatz aufbauen lies. Wie im letzten Jahr hat der Kommandant auf der nördlichen Seite des Übungsplatzes Zelte, Sitzgarnituren, mehrere Lagerfeuer aufstellen lassen, wo etwa 2000 Zuschauer aus den Nachbargemeinden von Ohrdruf und der Stadt Gotha sich das Spektakel anschauen konnten.

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten mehrere Privatunternehmen aus dem Umland von Ohrdruf. Die Freiwillige Feuerwehr von Ohrdruf hatte an diesem Abend einen anderen ungewöhnlichen Einsatz, nämlich Bier zapfen und Rostbratwürste braten. Mit dabei war auch die Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein e.V. mit ihrer Stadtwache und den Turmbläsern, welche die Gäste mit Kesselfleisch und Fettbrot bewirteten.
In regelmäßigen Abständen hat es sich die Stadtwache nicht nehmen lassen, die Gäste mit Böllerschüssen aus ihrer Kanone auf das Ereignis hinzuweisen.

Obwohl man auf sein Schuhe aufpassen musste, da diese auch im «Schlamm» stecken bleiben konnten, war bei allen neugierigen Zuschauern eine ausgelassene Stimmung. Auf die Frage wie es ihnen hier gefällt, sagte Familie Müller aus Gotha: «Wunderbar, hier hat sich die Bundeswehr wirklich einmal etwas für die Bevölkerung einfallen lassen. Nicht nur das man Essen und Trinken kann, man hat auch noch eine schöne Übersicht über die drei Burgen. Es ist auf alle Fälle besser als im letzten Jahr, wo wir auf einem Feld standen und zugeschaut haben». Zwei Studenten aus Jena legten noch einen darauf – «Spitze und Super an die Bundeswehr».

Als der Feuerzauber dann begann, dachte man, es ist Sylvester. Die Leute standen teilweise auf den Bänken und klatschten nach jeder Rakete, welche die drei Burgen erhellten, in die Hände und riefen fast gemeinsam im Chor «Drein-gleichen hoch – Zugabe»!
«Ein wirkliches Kompliment an Hauptmann König für das was er gemeinsam mit der Stadt Ohrdruf hier auf die Beine gestellt hat.
Neben dem Einrichten des Biwakplatzes mit allem was dazu gehört, welcher nun durch den Regen etwas feucht geworden ist, mussten die etwa 2000 Besucher vom Parkplatz vor der Kaserne hier hoch auf den Aussichtspunkt gebracht werden. Dazu wurden insgesamt 17 Busse eingesetzt, die mehrmals diese Tour fahren mussten. «Insgesamt war es für uns als Bundeswehr und vor allem für die Bevölkerung eine «Bundeswehr zum Anfassen» und eine schöne Abwechslung für alle», sagte der Stellvertretende Befehlshaber im Wehrbereich III, Brigadegeneral Theo Winkelmann.

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23 Uhr und der Zauber war vorbei. Die «Drei Gleichen» standen noch auf ihren Burgmauern und für viele der Gäste ging das große Schuhereinigen los. Überall sah man sie, wie versucht wurde, die Schuhe von dem Schlamm zu befreien, um sich anschließend «sauberen Fußes» wieder nach «Ohrdruf – Stadt» fahren zu lassen.
Also dann bis zum nächsten «DREI(N)SCHLAG 2004» auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf.

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