Ehrenbürgerrecht der Stadt Eisenach an Avital Ben Chorin

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf wird am Samstag, 11. August, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Eisenach an Avital Ben Chorin verleihen. Es ist die erste Verleihung nach 1966.

Avital Ben Chorin wurde als Erika Fackenheim am 25. Februar 1923 in Eisenach geboren. Sie ist Zeugin und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungen und verlor in dieser Zeit neben ihren Eltern und Großeltern einen Großteil ihrer Familie.
Sie selbst entschloss sich 1936 als 13-Jährige dazu, ins damalige Palästina auszuwandern. «Trotz leidvoller Erfahrungen und eigener Betroffenheit pflegte sie stets den Gedanken der Versöhnung und der freundlichen Partnerschaft von Israelis und Deutschen, von Juden und Christen», sagt Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf.
Durch diese zutiefst humanistische Haltung prägte sie über drei Jahrzehnte hinweg auch die Menschen in ihrer Geburtsstadt Eisenach. «Die Auszeichnung soll ein Zeichen des Respekts, der Trauer und Wertschätzung gegenüber den vielen vertriebenen, ermordeten und hinterbliebenen Eisenacher Juden sein», so Katja Wolf.

Avital Ben Chorin war in Israel als Lehrerin und Übersetzerin tätig. Sie engagierte sich besonders für die deutsch-israelischen und christlich-jüdischen Beziehungen. 50 Jahre nach ihrer Emigration kam Ben Chorin im Dezember 1986 erstmals nach Eisenach zurück. Ein weiteres Mal 1995, als die Stadt sie und andere ehemalige Eisenacher Bürger jüdischen Glaubens zur 1. Begegnungswoche einlud. Seitdem war sie als Botschafterin der Versöhnung regelmäßig in ihrer Heimatstadt.

Die feierliche Verleihung des Ehrenbürgerrechts findet am Samstag, 11. August, um 16.30 Uhr im Stadtratssaal (Eisenacher Stadtverwaltung, Markt 22, Saal 13) statt.

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