Eisenach erwartet weitere Asylbewerber – Fragen/Antworten

In Eisenach werden heute etwa 50 Flüchtlinge, die in Deutschland um Asyl nachsuchen, erwartet. Sie kommen aus dem Erstaufnahmelager Suhl. Aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen, ist nicht bekannt. Sie werden kurzfristig in der Sporthalle des Staatlichen Berufsschulzentrums Ludwig Erhard im Palmental untergebracht. Die Stadtverwaltung Eisenach bereitet derzeit die Sporthalle vor, um Menschen vorübergehend unterbringen zu können.

Wie viele Menschen werden dort untergebracht, woher kommen sie?
· In der Sporthalle können 50 Personen untergebracht werden, die mit Sammeltransporten in Eisenach ankommen und in Deutschland Asyl suchen.

Wie lange wird die Sporthalle als Unterkunft genutzt?
· Es handelt sich um eine erste Notunterkunft in Eisenach – eine Zwischenlösung, bis andere geeignete Objekte (Wohnungen oder Gemeinschaftsunterkünfte) gefunden worden sind.
· Einen konkreten Zeitraum für die Nutzung kann die Stadtverwaltung aktuell nicht benennen – jedoch soviel: die Notaufnahme in dieser Turnhalle wird kein Dauerzustand.

Wie werden die Menschen betreut?
· Die Stadtverwaltung sichert über einen sozialen Träger und eigene Mitarbeiter die Betreuung der Asylbewerber ab und beauftragt zudem auch einen Wachdienst, der mit zwei Mitarbeitern rund um die Uhr vor Ort ist.
· Damit sind immer zwei Personen im Objekt, an die sich die Asylsuchenden wenden können.
· Sozialarbeiter helfen bei den Behördenwegen.

Wie gestalten die Asylbewerber ihren Tag?
· Es gibt keine Vorschriften, wie die Bewohner ihren Tagesablauf einrichten.
· Selbstverständlich können die Bewohner ihre Unterkunft auch verlassen.

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Wie erfolgt die Verpflegung?
· Die Asylbewerber erhalten für die ersten Stunden Verpflegungsbeutel. Wenn die Asylbewerber ab Donnerstag, 10. September, Bargeld erhalten haben, können sie sich dann selbst versorgen.

Warum werden die Asylbewerber ausgerechnet hier untergebracht?
· Bis die Asylanträge vom zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entschieden sind und damit feststeht, ob die Menschen bleiben können oder Deutschland verlassen müssen, sind nach der Zeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes die Landkreise und kreisfreien Städte für die Unterbringung der Asylbewerber verantwortlich.
· Die Stadt Eisenach setzt zur Bewältigung des Zustroms – die Personen werden vom Freistaat Thüringen zur Unterbringung zugewiesen – auf diese Notunterkunft in der Sporthalle im Palmental.
· Die Sporthalle im Palmental ist aus folgenden Gründen geeignet: sie ist zentrumsnah, sie liegt nahe am Bahnhof, sie verfügt über gute Sanitäre Einrichtungen.
· Die Stadt ist weiterhin bemüht, die Menschen anschließend dezentral unterzubringen.
· Um auf einen eventuellen weiteren Zustrom vorbereitet zu sein, prüft die Stadt momentan, ob andere Objekte in der Stadt für weitere Unterkünfte geeignet sind.

Warum werden die Anwohner und Eltern nicht vorher gefragt?
· Die Unterbringung von Asylbewerbern ist eine gesetzliche Pflichtaufgabe für die Landkreise und kreisfreien Städte, sie muss also umgesetzt werden.
· Es gibt keinen Spielraum, sich dieser Aufgabe zu entziehen. Ankömmlinge können weder zurück in die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes geschickt oder gar der Obdachlosigkeit preisgegeben werden.
· Die Stadtverwaltung hat es bislang geschafft, gravierende Einschnitte wie diesen zu vermeiden. Angesichts der stetig steigenden Zuweisungszahlen sind nun auch  andere Lösungen gefragt, so dass zunächst auf diese Sporthalle zurückgegriffen wurde.
· Die Einrichtung von Zeltstädten stellt insbesondere in Anbetracht der beginnenden Jahreszeit keine tragfähige Alternative dar.
· Die Stadtverwaltung wird am Mittwoch, 9. September, von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr die Anwohner auf einer Anwohnerversammlung in der „Alten Mälzerei“ über diese Notunterkunft informieren

Wie viele Asylbewerber sind derzeit in Eisenach untergebracht?
· Aktuell sind insgesamt 221 Asylbewerber und 110 geduldete Ausländer dezentral in Eisenach untergebracht.
· Die Hauptherkunftsländer sind aktuell Syrien, Serbien, Kosovo, Albanien, Mazedonien, Afghanistan und Russische Föderation.

Was bedeutet die Belegung für den Schul- und Vereinssport?
· Für den Zeitraum der Belegung steht die Halle nicht für den Schul- oder Vereinssport zur Verfügung. Die Gymnasiasten der Berufsschule werden ihren Sportunterricht an einer anderen Schule ausüben.
· Es gibt keine Einschränkungen für den weiteren Schulbetrieb am Standort.

Wie steht es um die Gesundheitsvorkehrungen / Hygiene?
· Die ankommenden Asylbewerber sind bereits in der Erstaufnahmeeinrichtung untersucht worden.
· Für eine eventuelle Not-Betreuung ist das Gesundheitsamt einbezogen.