Eisenach ist Vorreiter in Thüringen

Klimaschutzbericht

Die Stadt Eisenach hat ihren ersten Klimaschutzbericht vorgelegt. Schlagworte wie „den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv begegnen“ oder „den Bürgerinnen und Bürgern eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft ermöglichen“ sind in aller Munde. Doch wie kann das gelingen? Was muss eine Kommune tun, um ihren eigenen Klimazielen nachzukommen? Über diese Themen diskutierten Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Klimaschutzmanagerin Anne Häring am 28. Februar in einem Pressegespräch.

Unser Klimaschutzkonzept sowie unser erster Bericht zur Umsetzung sind Informationsgrundlage, dienen der politischen Entscheidungsfindung, regen Diskussionen an und sind darüber hinaus wichtig für das Monitoring und die Evaluation unserer Maßnahmen, fasste Katja Wolf zusammen.

Gut eineinhalb Jahre sind vergangen, seit das Integrierte Klimaschutzkonzept in der Stadt beschlossen worden ist.

In dem Papier sind 57 Maßnahmen definiert worden, von denen zwei umgesetzt wurden (Potenzialanalyse Wasserstoff und Einführung Nachhaltigkeitscheck für Beschlussvorlagen). Weitere 24 befinden sich derzeit in der Umsetzung, sieben Maßnahmen sind in der Vorbereitungsphase., stellte Anne Häring die Zwischenbilanz vor.

Photovoltaik-Ausbau, Baumpflanzungen und Radabstellmöglichkeiten

Schöne Projekte, die in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen haben, sind zum Beispiel der Photovoltaik-Ausbau auf städtischen Gebäuden (Mosewaldschule und eine geplante Anlage für die Oststadtschule in diesem Jahr). Mehr als 60 Prozent der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet wurde bereits auf LED umgerüstet. In diesem Jahr ist die Umrüstung der Beleuchtung in drei Gewerbegebieten geplant. Dabei werden nicht nur LEDs eingesetzt, sondern auch zeit- und präsenzabhängige Steuerungssysteme, um weitere Energie- und Kosteneinsparungen zu realisieren.

In den letzten drei Jahren sind etwa 200 Bäume gepflanzt worden. Die Stadt hat zudem einen Förderantrag gestellt, um in den nächsten zwei Jahren etwa 120 weitere Bäume pflanzen zu können. Darüber hinaus sollen die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder am Bahnhof und am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) verbessert werden. So ist unter anderem geplant, das aktuell ungenutzte Rondell auf dem ZOB in eine gesicherte Fahrradsammelschließanlage, das „RAD-Rondell“, umzuwandeln. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilitätsinfrastruktur am Bahnhof/ZOB sind in der Entwicklung. Dazu gehören die Optimierung der Abstellmöglichkeiten am Nordausgang, die Installation einer SB-Reparaturstation für Fahrräder und die Einrichtung eines Trinkbrunnens.

Verbesserungsbedarf ermittelt

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Klimaschutzmanagerin Anne Häring hat aber auch Verbesserungsbedarf ermittelt. In den Handlungsfeldern „Klima- und Umweltbildung“, „private Haushalte“ sowie „klimafreundliche Wirtschaft“ sind bisher teilweise kaum oder keine Maßnahmen umgesetzt worden.

Klimaschutz ist Querschnittsaufgabe

Da Klimaschutz und Klimafolgenanpassung Querschnittsthemen sind, sind an der Umsetzung der Maßnahmen alle Bereiche der städtischen Verwaltung beteiligt. Die Stadtverwaltung nutzt zudem bereits eine Vielzahl von Landes- und Bundesfördermitteln für Klimaanpassung und Klimaschutz. Die umgesetzten oder umzusetzenden Maßnahmen enthalten nicht nur investive Maßnahmen, sondern auch konzeptionelle Elemente.

Diese Konzepte (wie Masterplan Grün) sind teilweise essenziell, um weitere Fördermittel zu erschließen oder die Planung von Umsetzungsmaßnahmen zu optimieren, betont Anne Häring.

Neue gesetzliche Vorgaben, wie das Wärmeplanungsgesetz oder das Bundes-Klimaanpassungsgesetz, erfordern zudem die Erstellung von Konzepten wie die kommunale Wärmeplanung oder Klimawirkungsanalysen für Eisenach.

Durch die proaktive Umsetzung dieser und weiterer Maßnahmen positioniert sich Eisenach im Vergleich zu anderen Kommunen in Thüringen als Vorreiter, sagte Katja Wolf.

Ausführliche Informationen – auch der erste Bericht zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes – sind auf der städtischen Internetseite verfügbar.

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